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bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

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kurzes magnetisches Störfeld, die Inflektion, muß dabei<br />

Hilfestellung geleistet werden. Nach dem Einfangen<br />

des Ringes kann das Magnetfeld erhöht werden,<br />

wobei sich der Ringrad ius verkleinert. Der daraus resultierende<br />

Energiegewinn der Elektronen <strong>und</strong> ihre<br />

Verdichtung erhöhen die ,holding power' des Ringes.<br />

Durch Restgasionisation oder direkten Beschuß mit<br />

Gasmolekülen der gewünschten Ionensorte, belädt<br />

sich der Elektronenring selbständig mit Ionen. Der<br />

beladene Ring kann nun entlang eines magnetischen<br />

Führungsfeldes auf zwei verschiedene Weisen beschleunigt<br />

werden. Entweder gewinnt er be<strong>im</strong> Durchfliegen<br />

von elektrisch angeregten Resonatoren Energie,<br />

wie etwa ein Teilchenpaket <strong>im</strong> linearbeschleuniger,<br />

oder - <strong>und</strong> das ist die interessante Version für<br />

einen Schwerionenbeschleuniger - die Rotationsenergie<br />

der Elektronen <strong>im</strong> Ring wird entlang eines speziell<br />

geformten magnetischen Führungsfeldes in Bewegungsenergie<br />

in Richtung der Ringachse umgewandelt.<br />

Die eingeschlossenen Ionen werden dabei mitgenommen<br />

<strong>und</strong> auf höhere Energie gebracht.<br />

Mit Beginn des Berichts<strong>jahre</strong>s konnten in dieser Arbeitsgruppe<br />

die eigentlichen Untersuchungen zur<br />

Kompression von Elektronenringen begonnen werden.<br />

Umfangreiche Messungen beschäftigten sich vorzugsweise<br />

mit dem Problem der Inflektion, d. h. dem<br />

Einfangen der Elektronen in das quasistationäre Magnetfeld<br />

des Kompressors. Verschiedene Methoden der<br />

Pulserzeugung <strong>und</strong> Inflektorgeometrien wurden auf<br />

ihre Wirksamkeit mit dem Elektronenstrahl überprüft.<br />

Die Exper<strong>im</strong>ente lieferten die Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklung<br />

einer Inflektion nach Art der Kickermagnete,<br />

deren Herzstück eine 30 kV Druckfunkenstrecke<br />

ist, mit dem extrem niedrigen Jitter (± 0,15<br />

nsec) <strong>und</strong> niedrigem Innenwiderstand (3 .Q in 1 nsec).<br />

Die Az<strong>im</strong>utalsymmetrie des magnetischen Kompressionsfeldes<br />

einerseits <strong>und</strong> die notwendige Feldfreiheit<br />

der Strahlführungsteile <strong>im</strong> Kompressor andererseits<br />

sind eine besonders kritische Forderung. Die Feldfreiheit<br />

<strong>im</strong> Innern konnte sehr gut erfüllt werden durch<br />

Ausnützung der relativ großen endlichen Eindringzeit<br />

von gepulsten Magnetfeldern in gut leitende ferromagnetische<br />

Stoffe nach Art einer Schockwelle. Die dadurch<br />

<strong>im</strong> Außenraum erzeugte Feldstörung wird<br />

durch den diamagnetischen Einfluß einer dünnen Cu­<br />

Schicht kompensiert. In diesem Zusammenhang erwies<br />

sich die von uns bereits früher aus ähnlichen<br />

Überlegungen (Wirbelstromverluste <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Feldverfälschungen) gewählte Kompressionszeit<br />

als sehr gut. Ohne größeren Aufwand konnte<br />

mit dieser Methode <strong>im</strong> Innern eine Abschirmung auf<br />

weniger als 1 0 /00 des Außenfeldes erreicht werden,<br />

während das Außenfeld selbst auf dem Einschußradius<br />

nur einen Symmetriefehler von weniger als 1 %<br />

aufweist.<br />

Parallel zu diesen Messungen lief ein Zuverlässigkeitstest<br />

der großen, hochspannungsgepulsten Feldspulen.<br />

Durch extrem schädliche Betriebsbedingungen, sogenannte<br />

Schwingschüsse, konnten schwache Stellen <strong>im</strong><br />

Spulensystem aufgedeckt <strong>und</strong> beseitigt werden. Seit<br />

fast einem halben Jahr ist die letzte Version ohne<br />

Ausfall <strong>im</strong> täglichen Betrieb.<br />

Eine theoretische Arbeit beschäftigte sich mit den<br />

R<strong>und</strong>heitsfehlern des Feldes, verursacht durch die<br />

Steigung der Spulenwindungen. Sie erlaubte die Berechnung<br />

eines Drehwinkels der Spulen gegeneinander,<br />

wodurch die Feldfehler um eine Größenordnung<br />

gesenkt wurden (4243).<br />

Projektierende Arbeit wurde auf den Gebieten der<br />

lonenbeladung des kompr<strong>im</strong>ierten Ringes <strong>und</strong> seiner<br />

Expansionsbeschleunigung geleistet. Die dazu notwendigen<br />

Apparaturen befinden sich in der Fertigung.<br />

Der Konstruktion der Beladungseinrichtung sind exper<strong>im</strong>entelle<br />

Untersuchungen an einem Prototyp vorausgegangen<br />

(4243).<br />

Vakuumtechnische Probleme nahmen auch <strong>im</strong> Berichtsjahr<br />

einen erheblichen Zeitaufwand in Anspruch.<br />

Insbesondere muß die Entwicklung einer wirbelstromarmen<br />

Kompressionskammer fOr Ultrahochvakuum<br />

<strong>im</strong> kommenden Jahr weiter verfolgt werden.<br />

Bis jetzt ist es gelungen, in der Werkstoffkombination<br />

Glas <strong>und</strong> Epoxydharz eine Lösung zu finden, die das<br />

für das Studium der Ringkompression ausreichende<br />

Vakuum <strong>im</strong> Bereich 10- 6 erlaubt. In Zusammenarbeit<br />

mit der Industrie wurde außerdem an einer Kammer<br />

aus AI 2 0 3 gearbeitet. Eine weitere Kammer aus Stahl<br />

<strong>und</strong> Glas, bei der durch besondere Formgebung der<br />

Metallwände die Wirbelstromverluste klein gehalten<br />

werden, hat sich bereits <strong>im</strong> magnetischen Testversuch<br />

bewährt.<br />

Der Erfahrungaustausch mit anderen ERA-Gruppen<br />

wurde durch Gastvorträge <strong>und</strong> Arbeitsbesuche, insbesondere<br />

mit dem JPP in Garching gepflegt.<br />

An der diesjährigen Physikertagung in Hannover hat<br />

sich die Karlsruher ERA-Gruppe mit Ausstellungsstücken<br />

<strong>und</strong> Modellen beteiligt.<br />

Seit Spätherbst steht der Gruppe eine weitere Elektronenkanone<br />

zur Verfügung. An ihr wird das Studium<br />

der Feldemission betrieben. Ziel der Untersuchung<br />

ist, die hellen Feldemissionsquellen für ERA<br />

Anforderungen weiter zu entwickeln, da eine spätere<br />

Ionenbeschleunigung eng mit der Strahlqualität des<br />

Ringes verkoppelt ist.<br />

Die momentane Meßreihe am Hauptexper<strong>im</strong>ent, die<br />

bis Februar geplant ist, konzentriert sich auf Abstreifsignale<br />

des Elektronenringes an mechanischen Sonden<br />

in seiner Inflektionsphase. Sie soll Aufschlüsse über<br />

die Qualität des Strahls <strong>und</strong> des Kompressors bringen.<br />

Insbesondere erwarten wir die exper<strong>im</strong>entelle Überprüfung<br />

der Auswahlkriterien für den berechneten<br />

Feldindexverlauf.<br />

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