bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek
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Ausrüstung bestehen werden (4270). Dabei werden<br />
langlaufende, reine Meßwerterfassungs- <strong>und</strong> Verdichtungsaufgaben<br />
zunehmend auf preiswerten, dezentral<br />
installierten, Kleinstrechnern abgewickelt werden<br />
können, während den mittelgroßen Rechnern der<br />
TR 86 Klasse stärker die Stützung des "interaktiven<br />
Exper<strong>im</strong>entierens", d. h. des schnellen Wechsels von<br />
Meß- <strong>und</strong> Auswertephasen bei ständiger Variation der<br />
Versuchsbedingungen, zufallen wird.<br />
Die Konzeption des auf Gr<strong>und</strong> dieser Analysen entworfenen<br />
Betriebssystems CALAS 70 mußte somit<br />
hohe Erfassungs- <strong>und</strong> Reaktionsschnelligkeit, die parallele<br />
Steuerung vieler Einzelaufgaben (Tasks) <strong>und</strong><br />
die Möglichkeit des schnellen Wechsels zwischen den<br />
verschiedenen Erfassungs- <strong>und</strong> Steuerprogrammen in<br />
Abhängigkeit von zeitkritischen Anforderungen miteinander<br />
verbinden. Für die interaktive Exper<strong>im</strong>entsteuerung,<br />
die Speicherung der Meßresultate <strong>und</strong> die<br />
graphisch-gestützte interaktive Auswertung sind zudem<br />
eine Kommandosprache mit den entsprechenden<br />
Interpretatoren, ein graphisches Bildaufbereitungssystem<br />
<strong>und</strong> eine langfristige Datenhaltung auf Externspeichern,<br />
auch mit geeigneten Schutz- <strong>und</strong> Verriege<br />
Iungsverfah ren notwendig.<br />
Nach der Fertigstellung eines diese Aspekte umfassenden<br />
System konzepts wurde <strong>im</strong> Frühjahr 1970 parallel<br />
in mehreren Arbeitsgruppen mit der logischen Durchentwicklung,<br />
der Programmierung <strong>und</strong> dem Test der<br />
einzelnen Komponenten von CALAS 70 begonnen.<br />
Ende 1970 waren weitgehend fertiggestellt: die Ablaufsteuerung<br />
einschließlich einer flexiblen Eingriffsorganisation;<br />
die Verwaltung einer großen Zahl parallel<br />
existierender. schnell aktivierbarer Prozesse, einschließI<br />
ich einer Intervall- <strong>und</strong> Absolutzeituhrverwaltung;<br />
die dynamische Kernspeicherverwaltung mit<br />
der überlagerungssteuerung für weniger zeitkritische<br />
Programme <strong>und</strong> die Eingabe/Ausgabesteuerung für<br />
sehr verschiedenartige Exper<strong>im</strong>entiereinrichtungen.<br />
Die Arbeiten an der Gr<strong>und</strong>ausrüstung von CALAS 70<br />
werden nicht vor Ende 1971/Anfang 72 abzuschließen<br />
sein, doch ermöglicht es der planmäßige<br />
Verlauf der Programmier- <strong>und</strong> Testarbeiten erste betriebsfähige<br />
Versionen von CA LAS 70 Mitte 1971 für<br />
die Installationen der NICOLE Doppel-TR 86-Anlage<br />
in Grenoble, für ein AEG-Telefunken Projekt <strong>im</strong> Bereich<br />
der klinischen Medizin <strong>und</strong> auf der Karlsruher<br />
UTA (13/71/13) verfügbar zu machen.<br />
73/77/72 Strukturfragen modularer<br />
DV-Systeme<br />
(Ausfallsicheres Rechensystem)<br />
Die Arbeiten für zukünftige, auf hohe Verfügbarkeit<br />
ausgerichtete System-, Hardware- <strong>und</strong> Betriebsprogrammstrukturen<br />
für Prozeßrechensysteme konzentrierten<br />
sich in Abst<strong>im</strong>mung mit unserem industriel-<br />
len Partner AEG-Telefunken auf die gr<strong>und</strong>legenden<br />
Fragen der Anforderungsanalyse (4265, 4270), der<br />
Programm- <strong>und</strong> Prozedurorganisation (4266), der Ablaufsteuerung<br />
<strong>und</strong> der Speicherorganisation.<br />
Die Arbeiten führten u. a. zu Vorschlägen über die<br />
hardware mäßige Realisierung neuartiger Eingriffswerke,<br />
die in Verbindung mit ebenfalls angegebenen<br />
kombinierten Hardware-Softwareverfahren für den<br />
schnellen Aufgabenwechsel unverzögerte Reaktionen<br />
auf zeitkritische externe Ereignisse ermögl ichen<br />
(4271 ).<br />
Der schnelle Anforderungswechsel, die hohen Meßdatenflüsse,<br />
die Verwaltung <strong>und</strong> der Transport der<br />
umfangreichen Programmausrüstungen <strong>und</strong> der modulare,<br />
in der Regel "fließend" adressierte Arbeitsspeicher<br />
hochgesicherter Mehrprozessorsysteme steilen<br />
hohe Anforderungen an Programm-, Daten- <strong>und</strong><br />
Speicherverwaltung der in der Regel kleinen bis mittelgroßen<br />
Prozeßrechneranlagen. Unter Ausnutzung<br />
der Entwicklungstendenzen integrierter Halbleitertechnologie<br />
wurde ein für den Prozeßrechnerbereich<br />
besonders geeignetes Adressierungs- <strong>und</strong> virtuelles<br />
Speicherkonzept mit variabler, dynamisch anpaßbarer<br />
Speicherschutzsegmentierung entwickelt, das in der<br />
Fachöffentlichkeit lebhaft diskutiert wird (4267).<br />
73/77/72 Testanlage UTA<br />
Das Test- <strong>und</strong> Versuchssystem UTA besteht <strong>im</strong> Kern<br />
aus einem TR 86 <strong>und</strong> einer großen Zahl rechnerperipherer<br />
Geräte <strong>und</strong> prozeßtechnischer Zusatzeinrichtungen.<br />
Als Forschungsrechner stellt UTA die weserftliche<br />
maschinelle Gr<strong>und</strong>lage für die Vorhaben des<br />
lOT in Prozeßrechentechnik <strong>und</strong> Laborautomatisierung<br />
dar. Daneben übern<strong>im</strong>mt UTA zur Unterstützung<br />
der <strong>im</strong> Routinebetrieb laufenden CALAS<br />
Anlagen eine Reihe von Aufgaben, die bei der Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> be<strong>im</strong> Test von System- <strong>und</strong> Anwendungsprogrammen<br />
anfallen <strong>und</strong> die den CALAS-Meßbetrieb<br />
stark stören würden.<br />
Nach Auslieferung der AEG-Telefunken Anlagenteile<br />
wurde das System mit eigenen elektronischen Zusatzeinrichtungen<br />
vervollständigt <strong>und</strong> stand ab März 1970<br />
für die vorgesehenen Aufgaben zur Verfügung. Durch<br />
das umfangreiche Hardwareerprobungsprogramm von<br />
DVZ, die Softwarearbeiten an CA LAS 68, 69.1 <strong>und</strong><br />
70, die Entwicklung des Teilnehmersystems TR 86<br />
<strong>und</strong> die Programmentwicklungen für die chemische<br />
Datenverarbeitung war UTA bereits <strong>im</strong> Frühjahr 1970<br />
praktisch in zwei Schichten voll belegt. In der übrigen<br />
Zeit stand UTA einschließI ich der <strong>im</strong> KFK entwickelten<br />
Programmausrüstungen <strong>im</strong> Rahmen der Kooperationsvereinbarungen<br />
auch Softwaregruppen der AEG<br />
Telefunken zur Verfügung.<br />
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