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bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

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11/71/1 Strahlenchemie von Alkoholen,<br />

Zuckern <strong>und</strong> Phosphorsäureestern<br />

Bei der Photolyse (A. = 185 nm) von Alkoholen zeigt<br />

sich, daß ein großer Teil der Produkte durch direkte<br />

El<strong>im</strong>inierung von Molekülen gebildet wird (3926,<br />

3929, 3940). Dabei treten keine freien Radikale als<br />

Zwischenprodukte auf. Bei der Photolyse von tertiärem<br />

Butanol (3929) wird zusätzlich eine intermolekulare<br />

El<strong>im</strong>inierung von molekularem Sauerstoff bei<br />

gleichzeitiger Bildung des Äthers 1-tert.-butoxy-2­<br />

menthylpropanol-(2) beobachtet. Diese Reaktion hat<br />

ihr intramolekulares Analogon in der Bildung von Isobutenoxid<br />

(3940). Im Gegensatz zur UV-Photolyse<br />

wird bei der Anregung des Isopropanols mit ionisierender<br />

Strahlung <strong>im</strong> wesentlichen Methan über freie<br />

Radikale als Vorläufer gebildet, wobei "heiße"<br />

Methylradikale einen wichtigen Beitrag leisten. Die<br />

Methylradikale stammen zum größten Teil aus hochangeregten<br />

Isopropanolmolekülen <strong>und</strong> nur ein kleiner<br />

Teil aus der Fragmentierung der radiolytisch gebildeten<br />

Radikalionen oder ihrer deprotonisierten Formen<br />

(3925).<br />

Bei der Radiolyse von Äthylenglykol <strong>und</strong> Desoxyribose<br />

in wäßrigen Lösungen wird die Produktbildung<br />

in hohem Maße durch Wasserel<strong>im</strong>inierungsprozesse<br />

der Pr<strong>im</strong>ärradikale best<strong>im</strong>mt (3930,3933,3937).<br />

Bei der Desoxyribose, der Zuckerkomponente der die<br />

Erbinformation tragenden DNS, wird daneben noch<br />

eine Umlagerungsreaktion des Pr<strong>im</strong>ärradikals gef<strong>und</strong>en<br />

(3933, 3937).<br />

Bei der Radiolyse der Zucker entstehen über diese<br />

Prozesse Desoxyzucker <strong>und</strong> Desoxyzuckersäuren.<br />

DNS auftreten kann. Die Hauptreaktion dieses Radikals<br />

besteht in der Abstraktion eines H-Atoms von<br />

H-Donatoren. Als H-Donator wird Methanol eingesetzt.<br />

Bei der UV-Photolyse dieses Systems (wäßrige sauerstoffgesättigte<br />

Methanol enthaltende Joduracillösungen)<br />

werden Isodialursäure, Uracil, Formaldehyd,<br />

H 2 O 2 <strong>und</strong> Jod als Photolyseprodukte identifiziert.<br />

Aus dem Gang der Ausbeuten dieser Produkte in Abhängigkeit<br />

von der Methanolkonzentration folgt, daß<br />

das pr<strong>im</strong>är gebildete Uracilradikal entweder mit<br />

Sauerstoff reagiert <strong>und</strong> Isodialursäure liefert oder<br />

dem Methanol ein H-Atom entreißt <strong>und</strong> in Uracil<br />

übergeht. Das Uracilradikal reagiert 24 mal schneller<br />

mit Sauerstoff als mit Methanol. Das entstandene<br />

CH 2 0H-Radikal bildet mit Sauerstoff Formaldehyd<br />

<strong>und</strong> Wasserstoffperoxid (3941). Um weitere Informationen<br />

über die Pr<strong>im</strong>ärreaktionen des Uracilperoxiradikals<br />

zu erhalten, wird die UV-Photolyse von Joduracil<br />

in Gegenwart eines Reduktionsmittels (KJ)<br />

untersucht. Dabei werden in Abhängigkeit vom<br />

pH-Wert Uracil, Isobarbitursäure <strong>und</strong> Isodialursäure<br />

als organische Reaktionsprodukte gebildet.<br />

Bei der r-Radiolyse wäßriger Lösungen von 5-Brom­<br />

2 '-desoxyuridin, einem Baustein der Desoxyribonukleinsäure<br />

(DNS), werden als Hauptprodukte Isodialursäure,<br />

Desoxyribose <strong>und</strong> HBr gebildet (3927).<br />

Ferner wird gef<strong>und</strong>en: H 2 O 2 , organische Peroxyde,<br />

Desoxyuridin, Harnstoff <strong>und</strong> 5-Bromuracil. Bei hohen<br />

Konzentrationen reagieren in wäßriger Lösung bevorzugt<br />

die solvatisierten Elektronen <strong>und</strong> H-Atome mit<br />

dem 5-Brom-2'-desoxyuridin (3928).<br />

11/71/2 Strahlenchemie von Aromaten <strong>und</strong><br />

stickstoffhaitigen Heterocyclen<br />

Die Untersuchungen über die UV-Photolyse wäßriger<br />

sauerstoffgesättigter Lösungen von Joduracil wurden<br />

fortgesetzt. Als einziges organisches Photoprodukt<br />

entsteht bei der UV-Photolyse (254 nm) von Joduraeil<br />

in wäßriger Lösung in Gegenwart von Sauerstoff<br />

Isodialursäure. Daneben bildet sich in der theoretisch<br />

geforderten Konzentration Jod. H 2 O 2 wird nicht gef<strong>und</strong>en.<br />

Das weist darauf hin, daß das pr<strong>im</strong>är gebildete<br />

Uracilperoxiradikal über einen komplizierteren<br />

Mechanismus zerfällt als über einfache Peroxiradikale.<br />

Die möglichen Zerfallsmechanismen werden diskutiert<br />

(3920).<br />

Das bei der UV-Photolyse von Joduracil pr<strong>im</strong>är auftretende<br />

Uracilradikal ist ein reaktives Radikal, das<br />

auch bei der r-Bestrahlung bzw. UV-Belichtung der<br />

11/67/6 Markierung organischer Verbindungen<br />

Im Jahre 1910 wurden 15 organische Verbindungen<br />

mit C-14, 5-35 <strong>und</strong> H-3 zum Teil durch mehrstufige<br />

Synthesen für Verbraucher innerhalb <strong>und</strong> außerhalb<br />

des Zentrum markiert. Bei den mehrstufigen Synthesen<br />

waren oft umfangreiche Vorbereitungen notwendig,<br />

um die günstigsten Reaktionsschritte zu ermitteln.<br />

Für 9 weitere Verbindungen wurden Vorversuche<br />

durchgeführt bzw. begonnen.<br />

Darüber hinaus wurde eine Apparatur für die Best<strong>im</strong>mung<br />

des Ölgehaltes in den Heliumkreisläufen der<br />

Kälteanlage des IEKP entworfen, gebaut <strong>und</strong> auf ihre<br />

Funktionsfähigkeit <strong>im</strong> Dauerbetrieb geprüft sowie<br />

erste Ölbest<strong>im</strong>mungen durchgeführt. Außerdem wurden<br />

657 CH-, N-, Halogen-, Aktivitäts-, massenspektroskopische,<br />

gaschromatographische <strong>und</strong> IR-Best<strong>im</strong>mungen<br />

durchgeführt.<br />

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