bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

PSB 1221
Wegen der erhöhten Genauigkeit, die von Spektrumsmessungen
gefordert werden, konzentrierten sich auf
diesem Gebiet im Berichtszeitraum die Arbeiten auf
Verbesserungen der Meßtechnik und Vergleichsmessungen
zur Beurteilung der Genauigkeit und Zuverlässigkeit.
Es wurden umfangreiche Detektoreichungen
für Flugzeitexperimente nach verschiedenen Methoden
durchgefUhrt, wobei über einen sehr großen Energiebereich
eine Genauigkeit von 7 % bis 10 %erreicht
wurde.
FUr Messungen im MeV-Bereich wurde ein RUckstoßprotonen-Detektor
und ein neues Eichverfahren entwickelt,
welches auf Neutronenstreuung und einer Nanosekunden-Mehrfachkoinzidenztechnik
beruht. Außerdem
wurde der Beschleuniger modifiziert, so daß
er die erforderlichen Nanosekunden-Pulse erzeugt.
Auf diese Weise hofft man, die Diskrepanzen zu klären,
die noch bei Spektrumsmessungen im oberen
Energiebereich bestehen.
PSB 1212
Experimente an der Schnellen Unterkritischen
Anordnung SUAK
Arbeiten an der Schnell-Thermischen
Anordnung STARK
Ein großer Teil der Arbeiten am schnell-thermischen
Argonaut Reaktor STARK befaßte sich mit der Weiterentwicklung
von Meßmethoden fUr schnelle Reaktorsysteme.
Die im Vorjahr begonnenen Untersuchungen zur Methodik
des Pileoszillators wurden zum Abschluß gebracht;
dabei ergab sich eine sehr gute übereinstimmung
zwischen den verschiedenen Auswerteverfahren
(4425). Oszillatormessungen an STARK 3, einer Anordnung
mit hartem Neutronenspektrum, dienten der
Bestimmung des Reaktivitätswertes von Material proben
im Hinblick auf einen Vergleich mit Rechnungen
nach versch iedenen 26-Gru ppen-Querschn ittsätzen. In
einer weiteren Arbeit wurde das übergangsverhalten
bei der Oszillation eines mit Spaltstoff gefüllten Elementes
experimentell und theoretisch untersucht.
Eine Analyse der durch die Bewegung der Mutterkerne
verzögerter Neutronen verursachten Transienten
in Kombination mit Spaltraten- und Quellmessungen
ermöglicht es im Prinzip, Aussagen über die effektiven
Parameter der verzögerten Neutronen zu erhalten.
Im Zentrum der schnellen Zone von STARK 3 wurde
ein Spaltraten-Transmissionsexperiment durchgeführt,
das Aufschluß über integrale Querschnitte von U-235
und Pu-239 geben soll. Hierbei wurden zwei mit verschiedenen
Isotopen belegte Parallelplatten-Spaltkammern
beidseitig mit Plättchen aus spaltbarem Material
abgedeckt und die Detektorzählraten als Funktion
der aufgelegten Materialschicht gemessen. Die Analyse
der erhaltenen Transmissionskurven erfolgte mit
Hilfe eines Rechenprogramms nach der Erststoss-Methode.
Die im Vorjahr begonnenen Arbeiten zur Entwicklung
einer Streu-Abschälmethode zur Spektrumsmessung
im eV-Bereich wurden mit Messungen an
STARK 3 und der thermischen Zweigruppenladung
weitergeflihrt und zu einem ersten Abschluß gebracht.
Wie die Ergebnisse an der Zweigruppenladung zeigen,
ist die Methode zur Untersuchung des unteren eV-Bereich
bei nicht zu harten Spektren anwendbar.
Schließlich wurden auch bei den kinetischen Untersuchungen
an der Zweigruppenladung mit Hilfe der
pseudostochastischen Reaktivitätsanregung wesentliche
Fortschritte erzielt, insofern als die durch die
endliche Stellzeit des Modulators bedingten Nebeneffekte
ausgeschaltet werden konnten.
Die Arbeiten in der zweiten Hälfte des Jahres waren
wieder mehr der Untersuchung spezieller schnell-thermischer
Systeme zugewandt. Zu erwähnen sind hier
vor allem die vorbereiteten Rechnungen fUr STARK 6
und die eventuell später aufzubauenden Ladungen
mit Plutonium als Spaltstoff in der schnellen Zone
sowie die Gesamtauswertung der Ergebnisse von
STARK 5 die jetzt vor dem Abschluß stehen.
Mit STARK 6 wurde inzwischen eine schnell-therm i­
sche Anordnung aufgebaut, deren schnelle Zone in
ihrer Zusammensetzung mit dem Dampfcore SNE­
AK 3 A 2 identisch ist. Die gegenwärtig durchgeführten
Messungen am STARK 6 sollen darUber Aufschluß
geben, welche SNEAK-Arbeiten zukUnftig an
STARK delegiert werden können.
PSB-1221
Kerndatenauswertung
Kerndaten und Gruppenkonstanten
Wie die IAEA-Konferenz Uber "Kerndaten fUr Reaktoren"
gezeigt hat, gibt es selbst bei den fUr die Reaktorauslegung
besonders wichtigen Kerndaten noch
immer erhebliche Diskrepanzen zwischen verschiedenen
Meßreihen. In diesem Lichte ist die Arbeit der
Kerndatengruppe nicht nur weiterhin von großem
Nutzen für die verschiedensten Untersuchungen des
Instituts und des Zentrums, sondern sie erfreut sich
darUber hinaus auch besonderer internationaler Anerkennung.
Die Entwicklung der Kerndaten und die Ergebnisse
neuerer Messungen wurden fortlaufend verfolgt. Die
im Jahre 1969 durchgefUhrte Auswertung fUr die Aktin
iden wurde auf der Helsinki Konferenz vorgetragen
(4421, 4440). Ferner erfolgte eine überarbeitung der
Kerndaten fUr Pu 239.
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