bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

gen Organkammergröße entsprechen soll. Zu
dieser Kammer wurde ein Blei-Viellochkollimator
entsprechender Größe gebaut, der ein geometrisches
Auflösungsvermögen von etwa 3 mm
besitzt. Zu Organfunktionsuntersuchungen muß
die Funkenkammer als Organ kamera in der Lage
sein, (2 - 5) x 10 3 Teilchen/sec. nachzuweisen.
Die externe Totzeit dieser Kammer liegt bei
einigen 10- 2 sec; es wurde daher ein Nachladepulser
entwickelt, der diese externe Totzeit so
verringert, daß die oben geforderten Zählraten
erreicht werden können. Die Entwicklung von
Funkenkammern für nuklearmedizinische Anwendungen
wird voraussichtlich 1971 erfolgreich
abgeschlossen werden.
2) Auswertegruppe
Die Auswertegruppe hat die Funkenkammerbilder
der CE RN-Experimente über neutrale Resonanzen
und über Neutron-Proton-Streuung durchgemustert
und vermessen.
Allgemeine Untersuchungen zur Scan-Statistik
wurden fortgeführt, sind aber noch nicht abgeschlossen.
Mit Vorarbeiten zum übergang auf Rekonstruktion
der Ereignisse aus digitalisierten Funkenkammerbildern
wurde begonnen.
3) Theoriegruppe
In der Theoriegruppe hat man sich im Jahre 1970
hauptsächlich mit Problemen aus dem Gebiet der
elektromagnetischen Wechselwirkungen und der
Berechnung von Teilchenspektren bei Kernreaktionen
befaßt. Bei den elektromagnetischen Wechselwirkungen
wurde die Analogie des Photons mit
dem p-Meson für einen praktisch sehr wichtigen
Fall behandelt: der Erzeugung von Pionen durch
Photonen bei hohen Energien. Derartige Experimente
werden gegenwärtig bei DESY ausgeführt.
In zwei Arbeiten (4198, 4199) wurde dieser Prozeß
mit Hilfe der p-Photon Analogie berechnet.
Allgemeine Gesichtspunkte dieser Analogie sind
außerdem in einem Beitrag diskutiert worden. Eine
weitere Arbeit (4196) betraf die phänomenologische
Analyse der Pion-Erzeugung, wobei wiederum
den speziellen Eigenschaften des Photons (isoskalarer
vs. isovektorieller Anteil) bei dieser Reaktion
das Hauptinteresse galt.
Die Technik zur Messung mit polarisierten Strahlen
und Targets wird gegenwärtig sehr stark entwickelt.
In einem Beitrag (4197) wurden die physikalischen
Aussagen von Polarisationsmessungen
diskutiert unter Voraussetzungen, die bei CERN
und DESY verwirklicht werden können.
Im Rahmen eines Kernkaskadenmodells wurden
ein leitende überlegungen mit Rechnungen abgeschlossen,
um Pion- und Protonspektren bei Kern-
reaktionen mit Primärenergien oberhalb von
2 GeV zu berechnen.
In gemeinsamen Seminaren des IEKP und der Universitäten
Heidelberg und Karlsruhe, die im IEKP
stattfanden, wurden spezielle Themen der starken
Wechselwirkung von Elementarteilchen behandelt.
Das in den letzten Jahren die Theorie der starken
Wechselwirkungen sehr stark beherrschende Veneziano-Modell
wurde in einer Reihe von Vorträgen
behandelt und ausgiebig diskutiert. Aus der kritischen
Diskussion mit den Wissenschaftlern des
IEKP ergaben sich zusätzliche Gesichtspunkte für
diese in den Arbeiten (4183, 4184, 4185, 4186,
4187) untersuchten Probleme. Ein weiteres Thema
der gemeinsamen Seminare waren die Ergebnisse
der Algebra der schwachen Hadronenströme rur
Probleme der starken, elektromagnetischen und
schwachen Wechselwirkungen. Die Stromalgebra
wie auch die weitergehenden Hypothesen über die
Singularitäten von Vertauschungsregeln auf dem
Lichtkegel machen eine sorgfältige Diskussion der
Näherungen für Vertauschungsregeln unter Berücksichtigung
der Forderung der Kausalität erforderlich.
Dieses Problem wurde in den Arbeiten (4188,
4189, 4190,
4191) für Einteilchennäherungen geklärt.
11. Experimente bei DESY
7) Elektron-Nukleon-Streuung
Die Auswertung von zwei Experimenten der Karlsruher
Gruppe bei DESY, in denen die elastische
und inelastische Elektron-Nukleon-Streuung untersucht
wurde, ist abgeschlossen (4200,4201,4202,
4203, 4204, 4205). Die wesentlichen Resultate
sind:
a) Der elektrische Neutronformfaktor GEN des
Neutrons ist im Bereich 5 r 2