23.11.2013 Aufrufe

bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3/68/8 Studien zu einem Hochenergie-Protonensynchrotron<br />

Im Rahmen der Studien zu einem Hochenergieprotonensynchrotron<br />

wurden <strong>im</strong> )ahre 1970 schwerpunktsmäßig<br />

Arbeiten zur Entwicklung von Tieftemperaturmagneten<br />

durchgeführt. Diese Untersuchungen bezogen<br />

sich auf Material- <strong>und</strong> Model/untersuchungen für<br />

Magnete mit Spulen aus Supraleitern <strong>und</strong> hochgereinigtem<br />

Aluminium <strong>und</strong> für dazugehörige kryotechnische<br />

Anlagen. Eine automatisierte Magnetfeld-Meßeinrichtung<br />

wurde in Betrieb genommen. Theoretische<br />

Untersuchungen von Synchrotronkomponenten<br />

wurden <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Planung der europäischen<br />

300 GeV-Masch ine durchgeführt.<br />

Zusammenarbeit mit CERN <strong>und</strong> theoretische<br />

Untersuchungen<br />

Obwohl sich die Beschleunigerstudiengruppe Karlsruhe<br />

weiterhin als federführend für das Projekt eines<br />

Hochenergie-Protonensynchrotrons (z. B. 60 GeV)<br />

betrachtet, wurden die Arbeiten daran zunächst eingestellt,<br />

bis eine endgliltige Klärung der Möglichkeiten<br />

zum Bau gegeben ist. Die während der abgeschlossenen<br />

Studien gewonnenen Erkenntnisse wurden in<br />

zwei Richtungen eingesetzt:<br />

1. bei der Mitarbeit am Entwurf eines großen europäischen<br />

Synchrotrons (CERN 11) <strong>und</strong><br />

2. bei überlegungen zur Auslegung eines kleinen Beschleunigers,<br />

mit dem die Zuverlässigkeit von Tieftemperaturmagneten<br />

untersucht werden kann.<br />

Be<strong>im</strong> Entwurf des europäischen Beschleunigers trat<br />

eine neue Situation ein, wei I ein neuer Standort neben<br />

dem bereits existierenden CERN-Protonensynchrotron<br />

ins Auge gefaßt wurde. Um einen für diesen<br />

Standort geeigneten <strong>und</strong> möglichst opt<strong>im</strong>alen Vorschlag<br />

vorzulegen, wurden in CERN insgesamt 14 Arbeitsgruppen<br />

gebildet, in denen Einzelaspekte untersucht<br />

wurden. Die Arbeitsgruppen setzten sich aus<br />

Mitarbeitern des CERN <strong>und</strong> anderer westeuropäischer<br />

Beschleunigerzentren zusammen.<br />

Die Arbeiten dieser Gruppen wurden <strong>im</strong> sogenannten<br />

Maschinen-Komitee koordiniert, das schließlich eine<br />

Gesamtkonzeption für den Beschleuniger erarbeitet<br />

<strong>und</strong> den entscheidenden Gremien einen detail/ierten<br />

baureifen Vorschlag vorgelegt hat. Die Beschleunigergruppe<br />

Karlsruhe ist <strong>im</strong> Maschinen-Komitee <strong>und</strong> vier<br />

Arbeitsgruppen vertreten (Struktur des Magnetsystems,<br />

Magnete, Ejektion, Auslegung der Exper<strong>im</strong>entierflächen).<br />

Die Aufgabenstel/ungen werden <strong>im</strong> folgenden<br />

erwähnt <strong>und</strong> die Karlsruher Beiträge beschrieben.<br />

In der CERN-Arbeitsgruppe Struktur wurden mehrere<br />

alternative Strukturen miteinander verglichen. Als we-<br />

sentliche Entscheidungskriterien dienten die Gesamtkosten<br />

sowie eine Abwägung der konkurrierenden<br />

Erfordernisse von Ejektion <strong>und</strong> Injektion (bzw. Hochfrequenz).<br />

In der opt<strong>im</strong>alen Struktur ist <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu den bisherigen Vorschlägen die horizontale Ausdehnung<br />

der Magnetapertur nicht durch die Strahleigenschaften<br />

bei der Injektion, sondern bei der Transitions-Energie<br />

gegeben. Das beruht <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>e auf<br />

der Verwendung des existierenden CERN-PS als Injektor,<br />

dessen Hochfrequenzsystem nicht opt<strong>im</strong>al an<br />

die Erfordernisse der größeren Maschine angepaßt ist.<br />

Um die Aperturanforderungen bei der Transitions­<br />

Energie möglichst zu reduzieren, wurden Rechnungen<br />

zur Verkleinerung der Amplitude der Dispersionsbahn<br />

der Teilchen durchgeflihrt (4244).<br />

Für die Arbeiten in der Arbeitsgruppe Magnete wurden<br />

Beiträge flir den Entwurf der Magnete geliefert,<br />

deren Länge, Feldstärke, Feldform <strong>und</strong> Apertur von<br />

der Struktur des Beschleunigers vorgegeben sind. Um<br />

einen Vergleich zwischen Biegemagnettypen mit <strong>und</strong><br />

ohne Leiter in der Mittelebene zu ermöglichen, wurde<br />

der Einfluß von Lagefehlern der Spule auf die Feldgüte<br />

<strong>im</strong> Magneten berechnet. Außerdem wurden mit<br />

Computerprogrammen, die die magnetischen Eigenschaften<br />

von Eisen berlicksichtigen, insgesamt 7 verschiedene<br />

Quadrupole berechnet (4245); dadurch<br />

wird die Auswahl eines opt<strong>im</strong>alen Typs ermöglicht,<br />

wobei ebenso wie bei den Biegemagneten Spulen<br />

innerhalb oder außerhalb der Mittelebene betrachtet<br />

werden.<br />

In der Arbeitsgruppe Ejektion wurde für das vorgeschlagene<br />

Schema der langsamen Ejektion der Einfluß<br />

von Nichtlinearitäten in Biegemagneten <strong>und</strong> Quadrupolen<br />

auf den Extraktionsprozeß mit Hilfe eines<br />

Strahl-Verfolgungsprogramms untersucht. Die Toleranzgrenzen<br />

flir die Fehler (Abb.7) (etwa 10- 3 am<br />

Rande der Apertur) konnten damit best<strong>im</strong>mt werden<br />

(4246, 4247). Neben diesen anwendungsorientierten<br />

Berechnungen wUrden die Studien der Eigenschaften<br />

einfacher nichtlinearer periodischer Transformationen<br />

fortgesetzt. Dabei wurde ausgiebig von der Möglichkeit<br />

Gebrauch gemacht, von den Rechnern IBM<br />

360/65 <strong>und</strong> 360/91 mittels des FORMAC-Systems<br />

auch algebraische Manipulationen ausführen zu lassen.<br />

In der CERN-Arbeitsgruppe zur Auslegung der Exper<strong>im</strong>entierflächen<br />

wurden vor al/em die Möglichkeiten<br />

untersucht, eine bereits existierende Halle flir die<br />

Exper<strong>im</strong>ente der ersten Ausbaustufe von CE RN 11 zu<br />

benutzen. Es ergab sich, daß Strahlführungen für Pr i­<br />

mär<strong>im</strong>pulse bis zu 200 GeV/c aufgebaut werden<br />

können. Die von Karlsruhe gelieferten Beiträge bezogen<br />

sich auf die Auslegung des Strahlführungskanals<br />

vom Beschleuniger zu dieser Hal/e <strong>und</strong> auf den Aufbau<br />

eines Sek<strong>und</strong>ärstrahls von 75 GeV/c (4249).<br />

Außerdem wurden die wesentlichen Strahlflihrungsmagnete<br />

standardisiert <strong>und</strong> kostenmäßig opt<strong>im</strong>iert<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!