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bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

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Auch in dieser Anordnung lief der Siedevorgang meist<br />

heftig pulsierend ab. Die dabei erzeugten Druckstöße<br />

reichten jedoch nicht aus, um das Natrium gegen den<br />

Druck der Drossel nach unten aus der Teststrecke<br />

herauszudrücken, so daß die Dampfblasen nach oben<br />

herausgeschwemmt wurden. Zeitweise kam es auch<br />

zur Ausbildung einer stabilen Zweiphasenströmung.<br />

In beiden Fällen, sowohl be<strong>im</strong> pulsierenden als auch<br />

be<strong>im</strong> stabilen Sieden, zeigte der an der Teststrecke<br />

gemessene Druckverlust den für die Zweiphasenströmung<br />

typischen Anstieg bei abnehmendem<br />

Kühlmitteldurchsatz. Wenn der Gesamtdruckverlust<br />

von Teststrecke <strong>und</strong> Drossel ein Min<strong>im</strong>um erreicht,<br />

kommt es zu einer weiteren starken Reduktion des<br />

Kühlmitteldurchsatzes <strong>und</strong> damit zu einer Unterbrechung<br />

der Teststreckenkühlung.<br />

Im Berichtsjahr 1970 wurden die Montage <strong>und</strong> die<br />

Inbetriebnahmetests der Versuchsapparatur BEVUS<br />

abgeschlossen <strong>und</strong> die ersten Versuche durchgefUhrt.<br />

Auf dem BEVUS-Versuchsstand werden Siedeexper<strong>im</strong>ente<br />

in einem elektrisch beheizten Brennelement­<br />

Modell, das von sechs unbeheizten Brennelementattrappen<br />

umgeben ist, durchgeführt. Diese Exper<strong>im</strong>ente<br />

dienen dem Nachweis, daß durch Siede- <strong>und</strong><br />

Rekondensationsdruckstöße keine gefährlichen Verformungen<br />

an dem betroffenen Brennelement <strong>und</strong><br />

den Nachbarelementen verursacht werden. Der Siedeverzug<br />

<strong>und</strong> damit die Höhe der auftretenden Siededruckstöße<br />

werden dadurch variiert, daß das Natrium<br />

unter erhöhtem Druck aufgeheizt wird <strong>und</strong> nach Erreichen<br />

der gewünschten überhitzungstemperatur der<br />

Siedevorgang durch eine rasche definierte Druckwegnahme<br />

ausgelöst wird.<br />

In den Monaten Oktober bis Dezember wurden 11<br />

Siedeexper<strong>im</strong>ente durchgeführt. Bei den ersten vier<br />

wurde die überhitzungstemperatur durch Druckhaltung<br />

festgelegt, in sieben weiteren Exper<strong>im</strong>enten<br />

wurde untersucht, welche überhitzungstemperaturen<br />

erreichbar sind, wenn die überhitzung nicht erzwungen<br />

wird. Die Meßdaten wurden mit Hilfe einer elektronischen<br />

Datenerfassungsanlage auf Magnetband<br />

aufgezeich net.<br />

Die Auswertung der Versuchsergebnisse ist noch nicht<br />

abgeschlossen. Es zeichnet sich folgendes ab:<br />

Bei Siedeverzug erreichte der Druckstoß bei Beginn<br />

des Siedens Max<strong>im</strong>alwerte, die etwa mit den<br />

Werten des Dampfdruckes (bei der höchsten erreichten<br />

Temperatur) übereinst<strong>im</strong>mten.<br />

Das in das Element zurückfallende Natrium verursachte<br />

eine abkl ingende Druckschwingung, deren<br />

Max<strong>im</strong>alausschlag oberhalb des Stabbündels gemessen<br />

ca. 1 at betrug.<br />

Ohne Zwang durch Druckaufgabe wurden Siedeverzüge<br />

bis zu 40° C gemessen.<br />

Der Brennelementkasten ist noch nicht <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf eine evtl. Verformung vermessen worden. Dies<br />

kann erst nach Demontage des Versuchsaufbaues erfolgen.<br />

Ein 2. Versuchselement wird z. Z. angefertigt. Mit<br />

ihm sollen die bereits vorliegenden Versuchsergebnisse<br />

bestätigt werden.<br />

Auf theoretischer Seite wurden umfangreiche Testrechnungen<br />

mit dem Rechen-Code BLOW durchgeführt,<br />

der zur Beschreibung der Siedevorgänge bei integralen<br />

Kühlungsstörungen in einem Brennelement<br />

entwickelt wurde, <strong>und</strong> die Rechnungen mit den Ergebnissen<br />

der beschriebenen Na-Siedeversuche verglichen.<br />

Daraus resultierten gewisse Verbesserungen<br />

am BLOW 2, die eine genauere Berechnung der Temperaturen<br />

<strong>im</strong> Brennstoff, Cladding <strong>und</strong> Kühlmittel erlauben<br />

<strong>und</strong> die Temperaturabhängigkeit der Dichte<br />

<strong>und</strong> spez. Wärme des Kühlmittels berücksichtigen. Andere<br />

Beschränkungen von BLOW 2 sind eng mit dem<br />

gewählten Modell verknüpft <strong>und</strong> sollen noch näher<br />

untersucht werden.<br />

Von der UKAEA wurde in Kar/sruhe eine Serie von<br />

Rechnungen mit BLOW 2 fUr PFR-Bedingungen gemacht.<br />

Die genaue Auswertung der Ergebnisse erfolgte<br />

in England.<br />

Siedeverzug<br />

(4013,3946,3951,3957,3961,3975)<br />

Eine genauere Kenntnis des Siedeverzuges von Natrium<br />

ist <strong>im</strong> Rahmen von Sicherheitsuntersuchungen für<br />

schnelle natriumgekühlte Reaktoren bei der Behandlung<br />

verschiedener Unfallsituationen erwünscht, die<br />

aus Kühlungsstörungen entstehen können. Dazu wurde<br />

ein Versuchsprogramm in einer Behältersiedeanordnung<br />

durchgeführt (4013). Die Apparatur besteht<br />

aus einem Testbehälter mit angeschlossenem Naturkonvektionskreislauf,<br />

der Schutzgasversorgung, dem<br />

Heizungssystem sowie den erforderlichen Meß- <strong>und</strong><br />

Rege/einrichtungen. Die Versuchsparameter sind: das<br />

Testflächenmaterial, die Geometrie einer künstlichen<br />

Höhlung sowie die Natriumoxidkonzentration.<br />

Der Einfluß von gelöstem Argon wurde in drei Versuchsserien<br />

untersucht. Danach wurden diese Versuche<br />

abgebrochen, da die Ergebnisse unsystematisch<br />

<strong>im</strong> Streubereich der Werte ohne Argon liegen. Alle<br />

anderen Exper<strong>im</strong>ente wurden mit sorgfältig entgastem<br />

Natrium ohne Schutzgasdruck durchgeführt.<br />

Als Testflächenmaterialien wurden untersucht:<br />

rostfreier Stahl Werkstoff Nr. 4541 X 10 CrNiTi<br />

189; Werkstoff Nr. 4571 X 10 CrNiMoTi 18 10<br />

<strong>und</strong> in besonderen Testflächen<br />

reines Nickel, Eisen <strong>und</strong> Chrom.<br />

Die Geometrie der künstlichen Höhlungen - zylindrische<br />

Bohrungen - wurde in der Tiefe H <strong>und</strong> dem<br />

Durchmesser D variiert. Die Natriumoxidkonzen-<br />

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