A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
� Die curriculare Passung, sprich: die Sicherstellung, dass für einen<br />
Kompetenzbereich in den verschiedenen Teilnehmerstaaten vergleichbare<br />
Lerngelegenheiten bestehen, ist besonders in den Fächern wichtig, für die<br />
Schule gewissermaßen ein Vermittlungsmonopol hat (z.B. Mathematik).<br />
2. Systematische Sammlung und Dokumentation von Aufgaben und<br />
Stimulusmaterial (Texte, Tabellen, Problemstellungen etc.)<br />
3. Auswahl durch Fach- und Ländervertreter<br />
� Wichtig: Beachtung der unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen<br />
Kontexte.<br />
4. Übersetzung der Aufgaben in die verschiedenen Landessprachen<br />
5. Feldtests an kleinen Stichproben zwecks Überprüfung der Gütekriterien<br />
(z.B. transkulturelle Validität)<br />
6. Hauptuntersuchung mit einer für die Zielpopulation repräsentativen<br />
Stichprobe<br />
� Entscheidung: Alters- oder Klassenstichprobe? (Siehe: A 6)<br />
� Methodische Fragen:<br />
� Abgrenzung und Differenzierung der untersuchten Kompetenzbereiche:<br />
� I.d.R. ist es möglich, Leistungen innerhalb einer Domäne auf einer<br />
Dimension abzubilden (liegt wohl nicht zuletzt an dem Einfluss<br />
allgemeiner Intelligenz) – gleichzeitig können mittels der verschiedenen<br />
Subtests jedoch auch Teildimensionen identifiziert werden, was eine<br />
gezieltere Analyse von Stärken und Schwächen innerhalb einer Domäne<br />
erlaubt (=> Kompetenzstufen):<br />
- In der PISA-Studie ließen sich z.B. im Bereich Naturwissenschaften 7<br />
Teilkompetenzen voneinander abgrenzen: darunter u. a. divergentes<br />
Denken, mentale Modelle, Umgang mit Graphiken etc.<br />
- Im Bereich Lesen fanden sich u. a. Unterschiede zwischen narrativen<br />
und expositorischen Texten.<br />
� Interkulturelle Validität und Äquivalenz (siehe: A 6):<br />
� Methoden: Geprüft wird die Äquivalenz mit Analysen zum „Differential<br />
Item Functioning“; erforderlich sind sensible Übersetzungen und eine<br />
interkulturelle Zusammenstellung der Aufgaben<br />
� Die Grundannahme internationaler Schulleistungstests, nämlich dass die<br />
gestesteten Kompetenzen die Grundlage für eine erfolgreiche<br />
Lebensbewältigung bilden, wurde empirisch bisher nicht geprüft (könnte<br />
allerdings anhand von Längsschnittstudien geschehen)<br />
� Ausblick: Angestoßen durch die internationalen Schulleistungsvergleiche vollzieht<br />
sich in der deutschen Bildungspolitik derzeit ein Paradigmenwechsel: Man<br />
verabschiedet sich von einer reinen Input-Steuerung (etwa durch Lehrpläne) und lässt<br />
sich stattdessen zunehmend von den Resultaten schulischer Bildung leiten (Output-<br />
Steuerung).<br />
103