A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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C 5: Ein Entspannungsverfahren für Kinder und Jugendliche<br />
1. Allgemeines zu Entspannungstechniken u. zur progressiven Muskelrelaxation<br />
� Entspannungsverfahren lassen sich anhand folgender Dimensionen unterscheiden:<br />
� Entspannungsinstruktion: selbstinstruktiv vs. fremdinstruktiv<br />
aktiv vs. passiv (suggestiv)<br />
� Entspannungsreaktion: physisch vs. psychisch<br />
� Bekannte Entspannungstechniken sind:<br />
� Bei Erwachsenen: Hypnose, Autogenes Training, Meditation, Biofeedback,<br />
progressive Muskelentspannung<br />
� Bei Kindern: Kapitän-Nemo-Geschichten, progressive Muskelentspannung<br />
� Indikation: v. a. bei Angst und Stress, aber auch bei Aggressionen, Schlafstörungen,<br />
Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivität etc. etc.<br />
� Die Technik der progressiven Muskelentspannung geht auf Jacobson (1929) zurück:<br />
� Das Verfahren wird fremdinstruktiv eingeübt; Ziel es jedoch, den Übenden dazu<br />
zu befähigen, sich selbstinstruktiv in den gewünschten Entspannungszustand zu<br />
versetzen.<br />
� Einzelne Muskelgruppen werden nacheinander angespannt – und dann wieder<br />
entspannt; das führt einerseits zu Wärme- und Schweresensationen, andererseits<br />
wird durch den Kontrasteffekt der Unterschied zw. An- und Entspannung<br />
verdeutlicht.<br />
� Im Fortgeschrittenenstadium soll man dazu in der Lage sein, die unnötig<br />
angespannten Muskelgruppen selbständig zu erkennen!<br />
� Da die Technik der progressiven Muskelrelaxation mittlerweile in verschiedensten<br />
Versionen vorliegt, ist es kaum möglich, globale Aussagen zur Effektivität des<br />
Verfahrens zu machen.<br />
� Insgesamt sind die Erfahrungen jedoch sehr positiv!<br />
2. Progressive Muskelentspannung mit Jugendlichen<br />
� Der Einsatz von Entspannungsverfahren bei Jugendlichen ist mit verschiedenen<br />
Problemen belastet:<br />
� Jugendliche (insbes. Jungen) haben häufig eine ablehnende Haltung gegenüber<br />
Entspannungsverfahren, da sie ihrem Selbstbild widersprechen.<br />
� Entspannung wird von ihnen mit Schwäche, Hilflosigkeit und Unterlegenheit<br />
assoziiert!<br />
� Aufgrund erhöhter Selbstaufmerksamkeit sind Jugendliche anfälliger für<br />
Schamgefühle als Kinder oder Erwachsene<br />
� Jugendliche nutzen Entspannungsverfahren häufig nicht zur aktiven<br />
Problembewältigung, sondern als Flucht- und Vermeidungsritual.<br />
� Bei Entspannungsverfahren mit Jugendlichen sollte daher folgendes beachtet werden:<br />
� Alter, Geschlecht, persönliche Entwicklung, Bezugsgruppe und Setting<br />
(Einzel- oder Gruppenverfahren) müssen berücksichtigt werden.<br />
� Verfahren sollten im Sitzen und nicht im Liegen durchgeführt werden.<br />
� Zwischen den Jugendlichen und dem Erwachsenen muss ein<br />
Vertrauensverhältnis bestehen.<br />
� Durch eine konkrete Beschreibung des Vorgehens und der Ziele muss<br />
Motivation aufgebaut werden.<br />
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