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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Flynn-Effekt: Der durchschnittliche Intelligenzquotient der Gesamtpopulation<br />

nimmt zu (ca. 3 Punkte pro Jahrzehnt)<br />

� Mögliche Erklärungen: wachsende Vertrautheit mit Testmaterial, stärkere<br />

schulische Förderung<br />

� Entgegen früherer Annahmen gibt es heute verschiedene Belege für die<br />

Trainierbarkeit von Intelligenz – insbesondere bei leistungsschwachen Kindern.<br />

� Vgl. Denktraining von Klauer<br />

4. Anlage-Umwelt-Problem: Soziale u. genetische Determinanten der Intelligenz<br />

� Begrifflichkeiten:<br />

� Die Erblichkeit bzw. Heritabilität eines Merkmals ist definiert als der Anteil<br />

genetisch bedingter Varianz an der (phänotypischen) Gesamtvarianz dieses<br />

Merkmals!<br />

� Interpretation: Der Erblichkeitskoeffizient (zw. 0 und 1) sagt demnach<br />

nichts über Individuen aus! Er besagt lediglich, zu welchem Anteil die<br />

Unterschiede zwischen den Personen einer Population unter den<br />

gegebenen Umweltbedingungen auf Erbanlagen zurückzuführen sind (bei<br />

identischen Umweltbedingungen wäre er 1, was aber nicht bedeuten würde,<br />

dass die Umwelt keinen Einfluss auf die Entwicklung des Einzelnen hat)<br />

� Bezüglich der Umwelteinflüsse muss zwischen Einflüssen unterschieden<br />

werden, die zur Ähnlichkeit- (gemeinsame Umwelt), und solchen, die zur<br />

Unähnlichkeit zwischen Individuen beitragen (spezifische Umwelt).<br />

� Verhaltensgenetische Studien versuchen, die genetisch bedingten und die durch<br />

die Umwelt bedingten Unterschiede anteilig zu bestimmen.<br />

� Die Methoden und Ergebnisse verhaltensgenetischer Studien:<br />

� Die Verhaltensgenetik arbeitet üblicherweise mit Zwillings-, Adoptions- und<br />

sonstigen Familienstudien.<br />

� Am häufigsten ist dabei der Vergleich gemeinsam ausgewachsener<br />

eineiiger (EZ) und zweieiiger Zwillinge (ZZ). Ist die Ähnlichkeit zw. EZ in<br />

einem Merkmal größer als die von ZZ, ist dies ein Hinweis auf Erblichkeit;<br />

sind die Koeffizienten für ZZ mehr als halb so hoch wie die für EZ, ist dies<br />

ein Hinweis auf den Einfluss der gemeinsamen Umwelt.<br />

- Eine Voraussetzung dieses Ansatzes ist die sog. „Equal Environments<br />

Assumption“, der zufolge die Umwelt zur Ähnlichkeit EZ nicht stärker<br />

beiträgt als zur Ähnlichkeit ZZ.<br />

� Einfacher (aber seltener) ist der Vergleich getrennt aufgewachsener<br />

eineiiger Zwillinge; hier können sämtliche Ähnlichkeiten auf genetische<br />

Einflüsse zurückgeführt werden; die Korrelation bezüglich eines Merkmals<br />

(etwa die Korrelation zw. den IQ-Werten) kann dementsprechend als direkter<br />

Schätzwert für die Erblichkeit dieses Merkmals interpretiert werden.<br />

� Die Unterschiede zw. gemeinsam aufgewachsenen eineiigen Zwillingen<br />

können als Schätzwert für den Einfluss der spezifischen Umwelt interpretiert<br />

werden.<br />

� Adoptionsstudien: Die Korrelation nicht verwandter, aber in der gleichen<br />

Familie aufgewachsener Kinder kann als Schätzwert für den Einfluss der<br />

gemeinsamen Umwelt interpretiert werden.<br />

� Auch wenn die Schätzmethoden im Einzelnen fehleranfällig sind, ergibt sich aus<br />

den unterschiedlichen Forschungsdesigns insgesamt ein konsistentes<br />

Gesamtbild; Ergebnisse (nach Loehlin):<br />

� Erblichkeit des IQ: ca. 50% (nimmt jedoch im Erwachsenenalter zu)<br />

� Einfluss der gemeinsamen Umwelt auf den IQ: ca. 25%<br />

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