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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� AUSUBELS Assimilationstheorie: Ausubel (1968) unterscheidet anhand zweier<br />

Dimensionen vier Formen sprachlichen Lernens:<br />

� Die Dimensionen:<br />

1) Sinnvolles vs. mechanisches Lernen<br />

2) Rezeptives vs. entdeckendes Lernen<br />

� Die Lernformen:<br />

1) Sinnvolles Lernen: beim sinnvollen Lernen wird das Gelernte inhaltlich<br />

verstanden und sinnvoll mit dem Vorwissen verknüpft (Assimilation)<br />

2) Mechanisches Lernen: meint dagegen wortwörtliches und stupides<br />

Auswendiglernen; das neu Gelernte wird dabei weder verstanden, noch<br />

assimiliert.<br />

3) Rezeptives Lernen: dabei wird dem Schüler der Lernstoff in fertiger Form<br />

dargeboten (z.B. als Lehrbuchtext oder Unterrichtsvortrag)<br />

4) Entdeckendes Lernen: dabei werden die Lernergebnisse vom Schüler<br />

selbst erarbeitet (Versuche, Projekt- und Gruppenarbeit etc.)<br />

� Ausubel propagiert „sinnvoll-rezeptives Lernen“ als die beste Variante; er ist<br />

also für direkte Instruktion bzw. „darstellendes Unterrichten“: Ziel ist die<br />

Ausbildung einer hierarchischen Wissensstruktur, erreicht wird dieses Ziel<br />

durch das Prinzip der progressiven Differenzierung; heißt: Allgemeine<br />

Begriffe sollten durch neues Wissen spezifiziert werden (unterordnendes bzw.<br />

deduktives Vorgehen)<br />

� Ausubels Ansatz steht im Gegensatz zum Ansatz Bruners, der das „sinnvollentdeckende<br />

Lernen“ propagiert (s.u.)<br />

B) Adaptive Instruktion<br />

� Die adaptive Instruktion steht nicht in Konkurrenz zur direkten Instruktion, sondern<br />

stellt eine Präzisierung bzw. Ergänzung dieser Methode dar: Bedingt durch die<br />

heterogene Zusammensetzung von Schulklassen müssen die Unterrichtszeit, die<br />

verwendeten Methoden und die Lernziele in Abhängigkeit von den jeweils<br />

vorliegenden Lernvoraussetzungen variiert werden (Adaption bzw.<br />

Individualisierung).<br />

� Entwickelt wurde das Konzept in den 80er Jahren von Corno und Snow<br />

� Adaptive Maßnahmen lassen sich nach folgenden Kriterien systematisieren:<br />

� Adaptionszweck:<br />

� Z.B. Kompensation und Beseitigung von Lern- und Leistungsdefiziten;<br />

gezielte Förderung von Talenten etc.<br />

� Adaptionsmaßnahme:<br />

� Angepasst werden kann die Lernzeit, die Lehrmethode oder das Lernziel<br />

� Adaptionsrate:<br />

� Makroadaptionen: Lang- und mittelfristig angelegte Adaptionsmaßnahmen,<br />

über die bereits vor Beginn einer Lehreinheit entschieden<br />

wird (z.B. das dreigliedrige Schulsystem in Deutschland oder die Wahl<br />

von Grund- und Leistungskursen)<br />

� Mikroadaptionen: Kurzfristige Adaptionsmaßnahmen, die während des<br />

Lernprozesses vorgenommen werden („Feintuning“)<br />

� Formen adaptiver Instruktion:<br />

� Programmierter Unterricht: geht auf SKINNER zurück und basiert auf den<br />

Prinzipien des operanten Konditionierens; in programmierten Lehrbüchern ist<br />

der Lehrstoff in kleine, aufeinander aufbauende Einheiten zerlegt. Die<br />

Darbietung der Einheiten erfolgt in Abhängigkeit von dem bereits<br />

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