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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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C: PÄDAGOGISCH-PSYCHOLOGISCHE PRÄVENTION; INTER-<br />

VENTION <strong>UND</strong> BERATUNG<br />

C1: Prävention b. Rechenschwierigkeiten und Lese-Rechtschreib-Schwäche<br />

1. Allgemeines zu mathematischer Kompetenz und ihren Determinanten<br />

� Langzeitstudien zeigen, dass der Erwerb mathematischer Kompetenzen bereits im<br />

Kindergartenalter beginnt.<br />

� Dabei lassen sich zwei Arten von Prädiktoren (bzw. Vorläuferkompetenzen)<br />

unterscheiden:<br />

1) Spezifische Prädiktoren (beeinflussen ausschließlich die späteren<br />

Mathematikleistungen): Mengen-Zahlen-Kompetenz<br />

2) Unspezifische Prädiktoren (wirken sich nicht nur auf die späteren<br />

Mathematikleistungen, sondern auch auf andere Kompetenzen, wie z.B. die<br />

Lese-Rechtschreibfähigkeit aus): Intelligenz, Kapazität des Arbeitsgedächtnisses,<br />

Zugriffsgeschwindigkeit auf das LZG<br />

� Die Vorhersagekraft der Mengen-Zahlen-Kompetenz ist wesentlich größer als<br />

die der unspezifischen Prädiktoren.<br />

� Trotzdem sollten letztere nicht unterschätzt werden; neben dem direkten<br />

Einfluss auf die späteren Mathematikleistungen, haben sie nämlich, sofern<br />

sie den Erwerb einer Mengen-Zahlen-Kompetenz begünstigen, auch einen<br />

indirekten Einfluss.<br />

� Förderprogramme, die die spezifischen Vorläuferkompetenzen trainieren und sich<br />

direkt auf mathematische Inhalte beziehen (inhaltsspezifische Trainings), sind<br />

wesentlich effektiver als unspezifische Trainings (in denen z.B. allgemeine<br />

Denkoperationen, visuelle Wahrnehmung uns so geübt werden)!<br />

� Die begrenzten Gedächtnisressourcen jüngerer Kinder sollten durch<br />

Darstellungsmittel zur visuellen Veranschaulichung des Zahlenraums (z.B.<br />

Zahlenstrahl) entlastet werden.<br />

� Sofern sie klar strukturiert sind und wiederholt eingesetzt werden, entlasten<br />

externe Repräsentationen nicht nur das Arbeitsgedächtnis, sondern<br />

erleichtern darüber hinaus den Aufbau mentaler Repräsentationen!<br />

� Der Erwerb mathematischer Basiskompetenzen vollzieht sich auf 3 Ebenen bzw. in 3<br />

Schritten, wobei die Ebenen nicht unbedingt für alle Anzahlen gleichzeitig<br />

durchlaufen werden.<br />

� Ebene I: Erwerb numerischer Basisfertigkeiten (unpräziser Mengenbegriff;<br />

Zählprozedur, exakte Zahlenfolge)<br />

� Entwicklung eines, wenn auch unpräzisen, Mengenbegriffs: Mengen<br />

können zwar hinsichtlich ihrer Größe („viel“/„wenig“) verglichen, aber noch<br />

nicht numerisch bestimmt werden.<br />

� Es werden Zahlwörter und die Prozedur des Zählens gelernt: Gegenstände<br />

können abgezählt werden und die Reihenfolge der Zahlen wird als<br />

unveränderlich begriffen (exakte Zahlenfolge); die Zahlwörter werden<br />

jedoch noch nicht mit den korrespondierenden Mengen in Verbindung<br />

gebracht, sondern lediglich in ihrer Ordnungsfunktion wahrgenommen.<br />

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