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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Wichtig: Die besagten Grundbedürfnisse sind notwendige, aber keineswegs<br />

hinreichende Bedingungen intrinsischer Motivation; sie können also auch<br />

extrinsisch motivierten Handlungen zugrunde liegen.<br />

� Der Korrumpierungseffekt von Belohnung: besagt, dass intrinsische Motivation<br />

durch äußere Verstärker (Belohnung) untergraben werden kann.<br />

� Experiment: Versuchskinder spielen ein Mathespiel, nachdem es<br />

vorübergehend belohnt wurde, weniger häufig als vor der Belohnungsphase.<br />

Die intrinsische Motivation scheint also durch die Belohnung vermindert zu<br />

werden.<br />

� Der Korrumpierungseffekt ist sehr umstritten: Tatsächlich ist er nicht<br />

verallgemeinerbar, sondern tritt nur unter bestimmten Bedingungen auf.<br />

Nämlich, 1) wenn die Belohnung zu offensichtlich als eine Form der<br />

Kontrolle eingesetzt wird und 2) wenn sie nicht leistungskontingent, sondern<br />

aufgabenkontingent erfolgt.<br />

� Die Internalisierung ursprünglich extrinsisch motivierter Handlungsziele erfolgt nach<br />

Ceci und Ryan in 3 Schritten; der Prozess wird dabei von denselben Bedürfnissen<br />

angetrieben wie die intrinsische Motivation (Kompetenz und Selbstbestimmung). Als<br />

3. Bedürfnis tritt hier jedoch das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit hinzu!<br />

0. Externale Regulation (Vorstufe)<br />

� Handlungen werden nur ausgeführt, um eine Belohnung zu erhalten oder<br />

eine Bestrafung zu vermeiden; Ort der Verursachung: rein external<br />

1. Introjektion<br />

� Handlungen werden auf „inneren Druck“ hin ausgeführt, „weil es sich so<br />

gehört“. Externale Handlungsziele werden internalisiert, ohne sich jedoch<br />

mit ihnen zu identifizieren; Ort der Verursachung: immer noch external<br />

2. Identifikation<br />

� Handlungen werden ausgeführt, weil man sie selbst für wichtig hält, aber<br />

ohne Freude an ihnen zu haben. Externale Handlungsziele werden als die<br />

eigenen akzeptiert; Ort der Verursachung: internal<br />

3. Integration<br />

� Handlungsziele werden dauerhaft und konsistent in das Selbstkonzeot<br />

integriert.<br />

� Der entscheidende Unterschied zwischen den verschiedenen Stufen extrinsischer<br />

Handlungsregulation liegt somit im Grad der erlebten Selbstbestimmung!<br />

C) Flow-Theorie (Csikszentmihalyi & Schiefele)<br />

� Intrinsisch motivierte Tätigkeiten gehen oft mit einer ganz bestimmten Erlebensweise<br />

einher, dem sog. „Flow“-Erleben. Man versteht darunter das Gefühl, völlig in einer<br />

Tätigkeit (Schreiben, musizieren etc.) aufzugehen.<br />

� Die wichtigsten Kennzeichen eines Flow-Zustandes:<br />

� Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein<br />

� Zentrierung der Aufmerksamkeit auf die momentane Tätigkeit<br />

� Selbstvergessenheit<br />

� Gefühl der Kontrolle über Handlung und Umwelt<br />

� Die wichtigsten Bedingungen eines Flow-Zustandes:<br />

� Passung von Fähigkeit und Handlungsanforderung<br />

� Eindeutigkeit der Handlungsstruktur (klare Ziele)<br />

� Im Flow-Zustand ist der Mensch in höchstem Maße leistungsfähig.<br />

� Flow-Theorie und Selbstbestimmungstheorie schließen sich keineswegs aus, sofern<br />

der Reiz des Flow-Zustandes zu einem hohen Maß darin besteht, sich als kompetent<br />

zu erleben (Kompetenzbedürfnis).<br />

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