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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Der Anreiz einer Aufgabe hängt von deren Schwierigkeitsgrad ab.<br />

� Der Erfolgsanreiz (Ae) bzw. der Wert einer Aufgabe ist umso größer, je<br />

schwieriger sie ist bzw. je geringer die Erfolgserwartung.<br />

� Der Misserfolgsanreiz (Am) dagegen steigt mit der Erfolgserwartung. Je<br />

leichter eine Aufgabe, desto mehr schämt man sich schließlich für einen<br />

Misserfolg.<br />

� Die Tendenz, einen Erfolg anzustreben (Te), ergibt sich aus der multiplikativen<br />

Verknüpfung des Erfolgsmotivs (Me), der Erfolgserwartung (We) und dem Anreiz<br />

von Erfolg (Ae). Die Tendenz, einen Misserfolg zu vermeiden (Tm), ist<br />

dementsprechend das Produkt aus Misserfolgsmotiv (Mm), Misserfolgserwartung<br />

(Wm) und Misserfolgsanreiz (Am).<br />

� Te = Me x We x Ae Tm = Mm x Wm x Am<br />

� Daraus ergibt sich als resultierende Tendenz: Tr = Te – Tm<br />

� Schlussfolgerungen und Hypothesen:<br />

� Wenn das Misserfolgsmotiv einer Person größer ist als deren Leistungs- bzw.<br />

Erfolgsmotiv sollten Leistungssituationen, sofern keine extrinsischen Motive<br />

vorliegen, grundsätzlich gemieden werden; im umgekehrten Fall sollten sie<br />

aufgesucht werden.<br />

� In der Schule ist die völlige Vermeidung von Leistungssituationen<br />

allerdings nicht möglich; Unterschiede im Leistungsmotiv äußern sich<br />

daher v.a. in der Anspruchsniveausetzung.<br />

� Wenn das Misserfolgsmotiv überwiegt, sind Aufgaben mittlerer Schwierigkeit<br />

mit der größten Vermeidungstendenz verbunden; es sollten eher leichte<br />

(geringe Misserfolgserwartung) oder schwere (geringer Misserfolgsanreiz)<br />

Aufgaben gewählt werden.<br />

� Umgekehrtes gilt für ein stärker ausgeprägtes Erfolgsmotiv; hier sollten<br />

überwiegend Aufgaben mittlerer Schwierigkeit gewählt werden, da in diesem<br />

Fall das Produkt aus Erwartung und Wert am größten ist (0,5 × 0,5 = 0,25).<br />

� Empirische Überprüfung:<br />

� Bei einer Ringwurfaufgabe, bei der der Abstand zum Ziel frei gewählt<br />

werden konnte, wählten Vpn mit hohem Erfolgsmotiv (TAT) tatsächlich<br />

überwiegend Aufgaben mittlerer Schwierigkeit (=> realistische Zielsetzung).<br />

� Für Vpn mit hohem Misserfolgsmotiv konnte die Ausgangshypothese<br />

allerdings nicht bestätigt werden. Sie wählten alle Aufgabenschwierigkeiten in<br />

etwa gleich oft und zeigten keine eindeutigen Wahlpräferenzen.<br />

� Generell gilt: Erfolgsmotivierte zeigen langfristig gesehen bessere Leistungen<br />

(sind ausdauernder, setzen sich realistischere Ziele etc.)<br />

B) Attributionsstile und lernrelevante Selbstkonzepte<br />

� Das Risiko-Wahl-Modell lässt offen, wie die beiden Größen „Erwartung“ und „Wert“<br />

zustande kommen und wodurch das überdauernde Leistungsmotiv im Einzelnen<br />

gekennzeichnet ist.<br />

� Nach Weiner hängen Erwartung, Wert und Leistungsmotiv v.a. davon ab, wie die<br />

betreffende Person Erfolg und Misserfolg attribuiert.<br />

� Dabei unterscheidet er anhand zweier Dimensionen 4 Arten von Attributionen:<br />

1. Lokation (internal vs. external)<br />

2. Zeitliche Stabilität (stabil vs. variabel)<br />

� Daraus ergibt sich als übergeordnete Dimension die der subjektiv<br />

empfundenen Kontrollierbarkeit (hoch vs. niedrig)<br />

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