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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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3) Variation des Aufgabenkontexts bzw. der Aufgabenstellung<br />

� Um einen distalen Transfer zu fördern, sollte das trainierte Lernverhalten<br />

in unterschiedlichen Situationen und auf unterschiedliche Lernaufgaben<br />

angewendet werden.<br />

4) Einüben genereller Techniken der Selbstkontrolle und Lernregulation<br />

� „Stop-check-and-study“-Routine: Kinder werden aufgefordert, während<br />

des Lernprozesses immer wieder innezuhalten, um die bis dahin erzielten<br />

Fortschritte zu überprüfen.<br />

5) Inhaltliche Nähe zum schulischen Lernen<br />

� Anwendung der Trainingselemente auch in komplexen schulalltagsnahen<br />

Aufgabenbereichen wie z.B. dem Textlernen<br />

6) Verknüpfung der trainierten Strategien mit persönlicher Zielmotivation<br />

� Der funktionale und persönliche Wert der gelernten Strategien muss den<br />

Kindern eigens verdeutlicht werden!<br />

3. Beispiele komplexer Trainingsprogramme zur Lern- und Gedächtnisleistung<br />

A) „Teufelsgeschichten und Teufelsspiele“ (TUT)<br />

� Ziel: Förderung des verbalen Kurzzeitgedächtnisses von Kindern zw. 5 und 8<br />

Jahren und Prävention von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten.<br />

� Annahme: Effektivere Nutzung des verbalen Kurzzeitgedächtnisses führt zu<br />

einer Verbesserung der phonemischen Bewusstheit => Erleichterung des<br />

Schriftspracherwerbs.<br />

� Inhalt/Methode: Anhand von Merkspielen zu vorher gelesenen Geschichten wird den<br />

Kindern eine einfache Wiederholungsstrategie („rehearsal“) vermittelt.<br />

� Durchführung: Gruppentraining im Kindergarten, 13 Spielstunden a 45 Minuten<br />

� Ablauf:<br />

� Zu Beginn jeder Spielstunde: Vorlesen einer Teufelsgeschichte<br />

� Dabei legt der Spielleiter Bildkarten ab, um die Aufmerksamkeit der<br />

Kinder auf bestimmte Schlüsselwörter zu lenken, die später erinnert<br />

werden sollen.<br />

� Es folgt ein „Basisspiel“, in dem es um die Vermittlung der „Rehearsal-<br />

Strategie“ geht.<br />

� Trainer macht‟s vor und betont die Nützlichkeit – Kinder machen‟s nach<br />

� Mindestens ein „Übungspiel“ zur Festigung der Strategie<br />

� Aufgabentypen: In den Basis- und Übungsspielen kommen insgesamt 3<br />

Aufgabentypen zur Anwendung:<br />

1) „Reihenfolge-Aufgaben“ (serielle Reproduktion)<br />

2) „Ketten-Aufgaben“ (serielle Reproduktion bei zunehmender Itemzahl)<br />

3) „Paar-Such-Aufgaben“ (Zuordnung vorher gelernter Items zu einer Reihe von<br />

Items)<br />

� Evaluation:<br />

� Der Anspruch, durch die Optimierung des KZG L-R-Schwierigkeiten<br />

vorzubeugen, kann nicht eingelöst werden.<br />

� Zwar lernen die Kinder die Anwendung der Rehearsal-Strategie, die Effizienz<br />

des KZG wird dadurch jedoch nicht gesteigert.<br />

� Fazit: Nur für jüngere Vorschulkinder geeignet, die die Rehearsal-Strategie noch<br />

nicht spontan verwenden.<br />

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