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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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Unterricht unstrukturiert ist; in Grundschulen nur dann, wenn das<br />

Klassenklima und die affektive Beziehung zum Lehrer schlecht sind (Vgl.<br />

Münchener Studien)<br />

� „Optimalklassen“ sind nach HELMKE Klassen, in denen die durchschnittliche<br />

Leistung relativ hoch-, die Leistungsstreuung dagegen verhältnismäßig gering ist, in<br />

denen es also gelingt, das Leistungsniveau aller zu steigern (Qualifizierung) und<br />

gleichzeitig die Leistungsunterschiede zu verringern (Egalisierung).<br />

� Helmke untersuchte auf Basis der Münchener Hauptschulstudie 39<br />

5.Klassen. In Abhängigkeit vom durchschnittlichen Leistungsniveau und der<br />

Leistungsstreuung (erhoben zu Beginn und am Ende des Schuljahres), ordnete<br />

er sie einer von 4 Gruppen zu (hohe Qualifizierung + hohe Egalisierung; hohe<br />

Qualifizierung + geringe Egalisierung; …) und verglich die so erhaltenen<br />

Typen hinsichtlich ihres Unterrichtsstils.<br />

� Ergebnisse:<br />

� Leistungsegalisierender Unterricht geht meist auf Kosten der höher<br />

Begabten, und zwar ohne dass die weniger Begabten davon profitieren<br />

würden; die Egalisierung erfolgt also über eine Senkung des allgemeinen<br />

Leistungsniveaus („Downgrading“)<br />

� Wie die „Optimalklassen“ zeigen, scheint eine Kombination von<br />

Qualifizierung und Egalisierung jedoch trotzdem möglich zu sein.<br />

Optimalklassen zeichnen sich zwar oft durch bestimmte Merkmale (wie<br />

hohe Adaptivität, klare Instruktionen, Lehrstoffzentrierung, hohe<br />

Ansprüche, kein Zeitdruck etc.) aus; es gibt jedoch nicht die eine Methode.<br />

Stattdessen kann das Ziel, Qualifizierung und Egalisierung miteinander zu<br />

verknüpfen, offenbar auf verschiedene Weise erreicht werden.<br />

� Motivationsförderung: Eine soziale Bezugsnormorientierung wirkt auf die Dauer<br />

eher demotivierend, da sie zu einem ungünstigen Attributionsmuster führt (da sich an<br />

der Klassenverteilung nichts ändert, werden die eigenen Leistungen nicht auf<br />

Anstrengung, sondern auf zeitstabile Faktoren zurückgeführt)<br />

� Ability-Formation-Theorie: Der Unterrichtsstil des Lehrers (Art der<br />

Rückmeldung und Bezugsnormorientierung etc.) hat erheblichen Einfluss auf<br />

die Häufigkeit und Bedeutsamkeit sozialer Vergleichsprozesse im Unterricht.<br />

� Motivierend wirken: eine nicht-kompetitive Klassenatmosphäre, kooperative<br />

Arbeitsformen, eine individuelle Bezugsnorm mit entsprechendem Feedback;<br />

günstige Attributionen, Angebot möglichst vielfältiger Erfolgsfelder etc.<br />

� Die langfristige Leistungsentwicklung und die Förderung schulischen Selbstvertrauens<br />

hängen von jeweils unterschiedlichen Faktoren ab:<br />

� Leistungsentwicklung:<br />

� Hohes Anforderungsniveau<br />

� Individuelle Hilfestellung<br />

� Klarheit der Instruktion<br />

� Hohe Lehrstofforientierung<br />

� Effiziente Klassenführung<br />

� Förderung schulischen Selbstvertrauens:<br />

� Verständlichkeit des Unterrichts<br />

� Individuelle Leistungsrückmeldung<br />

� Positives Klassenklima etc.<br />

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