A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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- Außerdem: Aufgaben zur Silbentrennung; zur Unterscheidung von<br />
Kurz- und Langvokalen, zur Groß- und Kleinschreibung usw. usw.<br />
� Die verschiedenen Aufgabentypen unterscheiden sich in ihrem<br />
Schwierigkeitsgrad so, dass sie 3 hierarchisch angeordneten<br />
Kompetenzstufen zugeordnet werden können, wobei die auf den höheren<br />
Stufen angesiedelten Kompetenzen die grundlegenderen jeweils<br />
voraussetzen!<br />
� Der Test ermöglicht somit sowohl die Messung der vorhandenen-, als auch<br />
die Messung der noch zu erlernenden Voraussetzungen eines Pbn.<br />
� Grundsätzliche Probleme bei der Diagnose von LRS:<br />
� Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten können im Unterricht meist erst relativ<br />
spät entdeckt werden (3. / 4. Schuljahr); das ist v.a. deshalb problematisch,<br />
weil die LRS dann meist schon durch andere Effekte (etwa des Unterrichts<br />
oder der Lehrer-Schüler-Interaktion) und von den Bewältigungsstrategien des<br />
Kindes selbst überlagert ist. Darüber hinaus kommen oft Sekundärsymptome<br />
wie Schulangst hinzu.<br />
� Bei der Intervention ist es wichtig, solche Sekundärsymptome a) zu erkennen<br />
und b) getrennt von der LRS zu behandeln (etwa durch Entspannungsübungen<br />
etc.)<br />
3) Zur Diagnose von Rechenschwierigkeiten (Diskalkulie)<br />
� Im Vergleich zur Legasthenie ist Diskalkulie zumindest in der Öffentlichkeit recht<br />
unbekannt.<br />
� Von Zielinski werden Rechenschwierigkeiten analog zur Lese-Rechtschreibschwäche<br />
als „partielle Lernprobleme“ definiert, „die sich in unterdurchschnittlichen Leistungen<br />
im arithmetischen Bereich äußern“.<br />
� Dasselbe gilt für das DSM IV: analoge Definition wie bei LRS (s.o.)<br />
� Auch die Definition von Diskalkulie beruht somit auf der Diskrepanz<br />
zwischen erwarteter und tatsächlich beobachteter Rechenleistung.<br />
� Die wichtigsten (empirisch belegten) Determinanten von Rechenkompetenz sind:<br />
� Allgemeine Intelligenz und spezifische Vorkenntnisse<br />
� Geschlecht<br />
� Kulturelle Einflüsse (Art der Aufgabenstellung, Vertrautheit mit<br />
Zahlsymbolsystemen etc.)<br />
� Die spezifischen Vorkenntnisse eines Schülers lassen sich durch Fehleranalysen<br />
ermitteln; dabei sind die den Fehlern zugrundeliegenden Fehlkonzepte teilweise<br />
unmittelbar aus der Lösung ersichtlich (z.B. 1 + 3 = 13), teils werden sie erst deutlich,<br />
wenn der Schüler den Lösungsweg laut vorspricht (Methode des lauten Denkens)<br />
� Vier häufig auftretende Fehlertypen bei den Grundrechenarten (nach Wong):<br />
1) Teillösungen (wenn Aufgaben nicht zu Ende gerechnet werden)<br />
2) Falsche Anordnungen (z.B. wenn beim schriftlichen<br />
Addieren/Subtrahieren die Zahlen „im Sinn“ nicht über den Strich,<br />
sondern unter den Strich geschrieben werden)<br />
3) Falsche Strategien<br />
- Bei Additionsaufgaben tritt z.B. häufig der der Minus 1-Fehler auf<br />
(z.B.: 9 + 4 = 12), der dadurch zustande kommt, dass beim Aufzählen<br />
der „Setter“ (in unserem Beispiel die 9) mitgezählt wird.<br />
4) Fehlkonzept der 0 (die häufig als 1 gezählt wird)<br />
� Diagnostische Verfahren:<br />
� Es gibt eine Vielzahl standardisierter Mathe- und Rechentests; sie sollten<br />
jedoch nur als Screenings eingesetzt werden.<br />
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