A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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gespeichert und eng mit dem Selbstkonzept verknüpft sind, haben sie dispositionalen<br />
Charakter.<br />
� In Bezug auf den Lernerfolg lassen sich dabei 2 Zielorientierungen<br />
unterscheiden:<br />
1. Die „Aufgaben-“ oder „Lernzielorientierung“: zielt darauf, die eigene<br />
Kompetenz zu prüfen bzw. zu steigern.<br />
- …basiert auf intraindividueller Fähigkeitskonzeption: Gut bin ich, wenn<br />
ich mich bessere (individuelle Bezugsnorm)<br />
2. Die „Ego-“ oder „Leistungszielorientierung“: zielt auf die unmittelbar<br />
„verwertbare“ Ergebnisse (gute Noten, Lob etc.)<br />
- …basiert auf interindividueller Fähigkeitskonzeption: Gut bin ich, wenn<br />
ich besser bin als andere (soziale Bezugsnorm)<br />
� Empirische Ergebnisse:<br />
� Lernziel- und Leistungszielorientierung sind nicht antagonistisch, sondern<br />
relativ unabhängig voneinander (dafür sprechen die meist niedrigen<br />
Korrelationen zw. den beiden Dimensionen)<br />
� Schüler mit ausgeprägter und stabiler „Lernzielorientierung“ weisen<br />
bessere Leistungen und wesentlich höhere Wissenszuwächse auf als<br />
Schüler mit Ego-Orientierung.<br />
� Lernmotivation: Es lassen sich verschiedene Arten habitueller Lernmotivation<br />
unterscheiden:<br />
� Extrinsisch:<br />
� Wettbewerbsbezogene Lernmotivation (besser als andere sein)<br />
� Leistungsbezogene LM (Streben nach positiver Leistungsrückmeldung)<br />
� Kompetenzbezogene LM (Streben nach Kompetenzerweiterung)<br />
� Soziale LM (Streben nach sozialer Anerkennung)<br />
� Materielle LM (Verfolgen materieller Ziele)<br />
� Berufsbezogene LM (Streben nach einem bestimmtem Beruf)<br />
� Intrinsisch:<br />
� Gegenstandszentrierte LM (aus Interesse und Neugier)<br />
� Tätigkeitszentrierte LM (aus Freude am Lernen)<br />
2. Theorien zur Leistungsmotivation<br />
A) Das Risiko-Wahl-Modell nach Atkinson<br />
� Das Risiko-Wahl-Modell von Atkinson ist ein kognitives Modell zur genaueren<br />
Beschreibung der Leistungsmotivation, sofern es die Faktoren aufzeigt, von denen die<br />
individuelle Anspruchsniveausetzung abhängt.<br />
� Das Modell gilt als Prototyp der Erwartungs-mal-Wert-Theorien.<br />
� Atkinson betrachtet Leistungssituationen als Annäherungs-Vermeidungs-Konflikte.<br />
Auf der einen Seite steht die Tendenz, sich einer Leistungssituation in der Hoffnung<br />
auf Erfolg zu stellen (Te), auf der anderen Seite besteht die Tendenz,<br />
Leistungssituationen aus Furcht vor Misserfolg zu meiden (Tm).<br />
� Das Leistungsmotiv umfasst dementsprechend 2 Komponenten:<br />
A) Das Erfolgsmotiv (Erfolgszuversicht)<br />
B) Das Misserfolgsmotiv (Angst vor Misserfolg)<br />
� Wie stark die Annäherungs- und Vermeidungstendenzen jeweils sind, hängt nach<br />
Atkinson von 3 Faktoren ab:<br />
1. Dem subjektiven Wert des Handlungsziels (Wert)<br />
2. Der Wahrscheinlichkeit, dieses Ziel auch zu erreichen (Erwartung)<br />
3. Dem Erfolgs- bzw. Misserfolgsmotiv der jew. Person<br />
(Persönlichkeitsvariable)<br />
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