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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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6. Das Rubikon-Modell: Motivation vs. Volition<br />

� Das Rubikon-Modell von Heckhausen und Gollwitzer ist eine Theorie zur<br />

Handlungskontrolle; es befasst sich mit den psychologischen Prozessen, die nach der<br />

Zielsetzung (s.o.) zur Zielerreichung beitragen und ein bestimmtes Ziel gegen<br />

konkurrierende Ziele abschirmen.<br />

� Handlungsphasen: Heckhausen & Gollwitzer gehen von 4 Handlungsphasen aus. Am<br />

Anfang einer jeden Handlung steht ein Bedürfnis oder Wunsch (z.B. etw. für die<br />

körperliche Fitness zu tun).<br />

1. Vorentscheidungsphase (prädezisional):<br />

a) Die sog. Vorentscheidungsphase dient der Intentionsbildung. Dabei<br />

werden die verschiedenen Handlungsalternativen bezüglich ihres Wertes<br />

und ihrer Erfolgserwartung* gegeneinander abgewogen (z.B. joggen,<br />

Fußball, Tanzkurs,…).<br />

* Erwartung x Wert (s.o.): Ist die Handlungsalternative realisierbar<br />

(Erwartung) und ist sie attraktiv (Wert)?!<br />

b) Am Ende dieser Phase steht ein Entschluss (Fazittendenz): Aus dem<br />

allgemeinen Wunsch (etw. für die körperliche Fitness zu tun) ist eine<br />

konkrete Handlungsabsicht (Zielintention) geworden (Fußball spielen)<br />

� Überschreitung des Rubikons!<br />

2. Vorhandlungsphase (präaktional):<br />

a) Die Vorhandlungsphase dient der Erstellung eines Handlungsplans; es<br />

geht also um die Erwägung konkreter Umsetzungsmöglichkeiten (Wo, wie<br />

und wann wird Fußball gespielt?).<br />

b) Fiattendenz: Am Ende dieser Phase steht ein Plan bzw. ein konkreter<br />

Vorsatz (Implementierungsintention), der festlegt, wie und wann die<br />

Handlung realisiert werden soll.<br />

3. Handlungsphase (aktional):<br />

a) Die Handlungsphase dient der Ausführung des Handlungsplans, der<br />

dabei fortwährend mit den aktuellen Gegebenheiten verglichen wird.<br />

b) Am Ende dieser Phase steht der Abschluss der Handlung, im idealen Fall<br />

bedeutet das zugleich die Erreichung des Ziels (fit zu sein).<br />

4. Nachhandlungsphase (postaktional):<br />

a) Die Nachhandlungsphase dient der Bewertung des Erreichten. Es geht<br />

also darum, für sich zu entscheiden, ob die Handlung erfolgreich war oder<br />

nicht.<br />

b) Am Ende dieser Phase steht evtl. eine Neubewertung der ursprünglichen<br />

Handlungsalternativen oder gar der eigenen Standards. (Rudern statt<br />

Fußball? Oder ist Erfolg im Studium doch wichtiger als körperliche<br />

Fitness?!)<br />

� Bewusstseinslagen: Die verschiedenen Phasen zeichnen sich durch unterschiedliche<br />

Bewusstseinslagen aus.<br />

� Die motivationale Bewusstseinslage: Zur motivationalen Bewusstseinslage<br />

gehören die Vorentscheidungs- und Nachhandlungsphase: Zielsetzung!<br />

� Um eine möglichst breite Vielfalt von Handlungsalternativen erfassen zu<br />

können, ist diese Bewusstseinlage durch Offenheit und Objektivität<br />

gekennzeichnet.<br />

� Es gilt, möglichst viele Informationen aufzunehmen und sie möglichst<br />

objektiv bezüglich ihres Wertes und der Erfolgserwartung zu bewerten<br />

(realitätsorientierte Informationsverarbeitung).<br />

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