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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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D 7: Entwicklungsveränderungen im Erwachsenenalter und Alter<br />

1. Allgemeines zur Entwicklung im Erwachsenenalter<br />

� Mit Entwicklungen im Erwachsenenalter setzt sich die Psychologie der Lebensspanne<br />

(„Life-Span-Psychologie“) auseinander.<br />

� Die wichtigsten Annahmen der „Life-span-Psychologie“<br />

1. Lebenslange Entwicklung: die Ontogenese ist ein lebenslanger Prozess.<br />

2. Mulitdirektionalität der Ontogenese: Entwicklung bedeutet nicht nur<br />

Wachstum, sondern auch Abbau.<br />

3. Plastizität: Die Entwicklung ist nicht vollständig determiniert (etwa durch<br />

Erbanlagen), sondern zeichnet sich durch eine hohe Plastizität aus.<br />

� Einteilung der Ontogenese:<br />

� Frühe Kindheit, Kindheit, Jugend, junges Erwachsenenalter<br />

� Mittleres Erwachsenenalter: 35-65 Jahre<br />

� Differenzierung und Expansion von Aufgaben, Kompetenzen und<br />

Ressourcen (Partnerschaft, Beruf, Elternschaft)<br />

� Höheres Erwachsenenalter: 65-80 Jahre<br />

� Wichtigste Entwicklungsaufgabe: Übergang von Expansion zu<br />

Konzentration (Abschied von bestimmten Bereichen, etwa dem Beruf, und<br />

Pflege der verbleibenden Bereiche)<br />

� Hohes Alter: > 80 Jahre<br />

� Die generelle Architektur des Lebenslaufs: Die Entwicklung im Alter ist nach<br />

Baltes v. a. durch 3 Funktionen gekennzeichnet:<br />

1) Die positiven Auswirkungen des evolutionären Selektionsdrucks nehmen mit<br />

dem Alter ab, da evolutionäre Selektionsmechanismen nach der reproduktiven<br />

Phase weniger wirksam sind (eine Krankheit wie Alzheimer z.B. würde sich im<br />

Jugendalter nicht halten können)<br />

2) Der Bedarf an Kultur nimmt mit dem Alter zu (Altersheime, Pflege,<br />

intellektuelle Förderung etc.)<br />

3) Gleichzeitig lässt der Wirkungsgrad von Kultur mit dem Alter nach; sprich:<br />

kulturelle Ressourcen wie Weiterbildung etc. sind weniger effektiv als bei<br />

jüngeren.<br />

� Gründe: a) Abnahme des biologischen Potentials; b) je mehr Vorwissen /<br />

Erfahrung besteht, desto schwieriger sind Fortschritte zu erzielen („Law of<br />

Practice“)!<br />

� Veränderungen in der relativen Ressourcenallokation:<br />

� In funktionaler Hinsicht lassen sich Entwicklungsziele 3 allgemeinen<br />

Kategorien zuordnen:<br />

a) Zuwachs<br />

b) Aufrechterhaltung des bestehenden Funktionsniveaus<br />

c) Regulation von Verlusten<br />

� Im Laufe des Lebens wird ein zunehmender Anteil an Ressourcen (Zeit,<br />

Aufmerksamkeit, Anstrengung etc.) in die Ziele der Aufrechterhaltung (a) und<br />

Verlustregulation (b) investiert, während der Anteil der in das Entwicklungsziel<br />

Zuwachs (c) investierten Ressourcen zunehmend abnimmt.<br />

� Das Modell der selektiven Optimierung mit Kompensation (SOK) von Baltes &<br />

Baltes: beschreibt Entwicklung als Wechselspiel dreier übergeordneter<br />

Entwicklungsprozesse: nämlich Selektion, Optimierung und Kompensation! Ziel<br />

dieser Prozesse ist die Maximierung von Gewinnen bei gleichzeitiger Minimierung<br />

von Verlusten (Eine Entwicklung ohne Verluste ist nicht möglich! Man kann nicht<br />

zugleich super Tennisspieler und Konzertpianist sein!)<br />

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