A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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Intelligenz angeboren und weitgehend unabhängig von persönlichen<br />
Lernerfahrungen (~ Spearmans Generalfaktor „g“)<br />
� Testskalen zur fluiden Intelligenz (v.a. im CFT verwendet) beziehen sich u.a.<br />
auf die Gedächtnisspanne, die Fähigkeit zum induktiven Schließen und die<br />
Identifikation und Generierung figuraler Beziehungen.<br />
2) Die kristalline bzw. kristallisierte Intelligenz: ist die umweltbedingte<br />
Komponente der allgemeinen Intelligenz; sofern sie auf persönlichen<br />
Lernerfahrungen beruht, kann sie als das Produkt aus flüssiger Intelligenz und<br />
Sozialisationseinflüssen beschrieben werden. Sie umfasst das deklarative und<br />
prozedurale Wissen einer Person sowie deren sprachlichen Fähigkeiten.<br />
� Testskalen zur kristallinen Intelligenz betreffen z.B. das verbale Verständnis.<br />
� Anders als die fluide Intelligenz, die ab einem gewissen Alter abnimmt,<br />
nimmt die kristalline Intelligenz kontinuierlich zu oder bleibt zumindest<br />
gleich!<br />
C) Mehrdimensionale Intelligenzmodelle<br />
� Das Primärfaktormodell von Thurstone (1938) geht davon aus, dass sich die<br />
menschliche Intelligenz aus 7 voneinander unabhängigen Primärfaktoren<br />
zusammensetzt.<br />
� Statt wie Spearman eine allgemeine Intelligenz zu postulieren, spricht Thurstone<br />
von sieben primären mentalen Fähigkeiten:<br />
1) Verbales Verständnis (verbal comprehension)<br />
2) Wortflüssigkeit (verbal fluency)<br />
3) Schlussfolgerndes Denken (reasoning)<br />
4) Räumliches Vorstellungsvermögen (spatial visualisation)<br />
5) Merkfähigkeit; KZG (memory)<br />
6) Rechenfähigkeit (number)<br />
7) Wahrnehmungs- & Auffassungsgeschwindigkeit (perceptual seed)<br />
� Je nach Aufgabentyp fließen die einzelnen Fähigkeiten in unterschiedlichem<br />
Ausmaß in die Leistung einer Person mit ein.<br />
� Guilford (1959): unterscheidet zwischen 3 Dimensionen, anhand derer er versucht,<br />
die menschliche Intelligenz zu strukturieren.<br />
� Er differenziert zwischen Denkoperationen, Denkinhalten und<br />
Denkprodukten.<br />
� Zu den von ihm genannten Denkoperationen gehören Erkenntnis,<br />
Gedächtnis, Bewertung, divergente Produktion und konvergente<br />
Produktion.<br />
� Zu den Denkprodukten zählt Guilford z.B. Einheiten, Klassen, Systeme<br />
und Transformationen.<br />
� Bezüglich der Inhalte unterscheidet er u.a. zwischen semantischen,<br />
symbolischen und figuralen Inhalten.<br />
� Aus der Kombination dieser 3 Dimensionen ergibt sich ein Würfel mit 120<br />
Zellen, die laut Guilford jeweils als eigenständige Intelligenzfaktoren zu<br />
betrachten sind.<br />
� Aufgrund dieses enormen Umfangs ist das Modell für die Praxis kaum<br />
brauchbar; entscheidend ist jedoch, dass Guilford der erste ist, der Kreativität<br />
(=divergente Produktion) als eigenständige Komponente von Intelligenz<br />
thematisiert (s.u.)<br />
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