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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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E) Kombinierte Förderung von Selbstregulation (Volition) und Motivation<br />

� Motivationale Komponenten allein reichen nicht aus, um effektives Lernen zu<br />

ermöglichen; darüber hinaus bedarf es Kompetenzen, den eigenen Lernprozess zu<br />

regulieren.<br />

� Beispiele für Trainingsprogramme, in denen die Förderung motivationaler und<br />

volitionaler Komponenten miteinander kombiniert wird.<br />

� Training zur Förderung der Selbstregulationskompetenz v. Zimmermann:<br />

zielt darauf, durch die Vermittlung konkreter Lernstrategien die<br />

Selbstwirksamkeit zu erhöhen. Zwar werden motivationale Komponenten dabei<br />

nicht direkt gefördert, sofern der Einsatz von Strategien die Selbstwirksamkeit<br />

(self efficacy) erhöht, wird die Leistungsmotivation jedoch zumindest indirekt<br />

gefördert. – So zumindest die Annahme; theoretische Befunde gibt es<br />

diesbezüglich bisher nicht!<br />

� Das Prozessmodell der Selbstregulation von Schmitz: kombiniert<br />

verschiedene Selbstregulations-, Volitions- und Motivationskonzepte. Um es zu<br />

evaluieren, wurden Studenten konkrete Maßnahmen zur Zielsetzung,<br />

Selbstüberwachung (Monitoring) und Bewertung vermittelt; zum Monitoring<br />

gehörte dabei die Führung eines Lerntagebuchs.<br />

� Ergebnis: Verbessertes Zeitmanagement und erhöhte Konzentration, aber<br />

kaum Einflüsse auf Motivationsvariablen.<br />

� „Mental Contrasting and Implementation Intentions“ (MCII, 2005): Das<br />

Modell kombiniert 2 Techniken: a) das mentale Kontrastieren des (als attraktiv<br />

ausgemalten) Zielzustandes mit dem gegenwärtigen, als unbefriedigend<br />

erfahrenen Zustand und b) die Formulierung konkreter Durchführungsvorsätze.<br />

Während die erste Technik zu realistischen und motivierenden<br />

Zielsetzungen anregt, dient die zweite Technik dazu, volitionale Prozesse zu<br />

unterstützen.<br />

� Noch ist dieses Programm im Schulkontext nicht erprobt worden; da es sich<br />

auf die Vermittlung effektiver Techniken beschränkt, anstatt in das<br />

Motivsystem als solches eingreifen zu wollen, ist es jedoch äußerst<br />

vielversprechend.<br />

5. Fazit:<br />

� Weitere Trainingsprogramme: Neben den besprochenen Trainingsprogrammen gibt es<br />

auch reine (Re-)Attributionstrainings; ein Modell, das die Förderung günstiger<br />

Attributionen mit weiteren Komponenten (wie z.B. der Vermittlung von<br />

Lernstrategien) verknüpft, ist das Münchner Motivationstraining; als effektiv haben<br />

sich außerdem Elterntrainings erwiesen!<br />

� Wichtig: Motivationsfördernde Maßnahmen im Unterricht dürfen sich keineswegs auf<br />

das Leistungsmotiv beschränken! Mindestens ebenso wichtig ist die Förderung des<br />

Interesses:<br />

� Emotionale Valenz des Unterrichtsgegenstands (ist nach Ryan und Deci<br />

abhängig davon, inwiefern die Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz<br />

und sozialer Eingebundenheit befriedigt werden): Ermöglichung von Autonomie<br />

und Kompetenzerfahrungen; kooperative Lernumgebung!<br />

� Wertbezogene Valenz (inhaltsspezifisch): Beteiligung der Schüler an der<br />

Themenwahl, Relevanz und Alltagsbezug des Stoffs, Spannende Aufgaben- und<br />

Fragenstellungen, ansprechendes Unterrichtsmaterial etc. etc.<br />

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