A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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� Die Lösung der Aufgaben sollte nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, damit<br />
der Zusammenhang zw. den 3 Teilprozessen für die Schüler erkennbar bleibt.<br />
� Am besten lassen sich diese Elemente im Sportunterricht verwirklichen; bei<br />
Fächern mit überwiegend kognitiven Inhalten sind die Kriterien am ehesten in<br />
Wiederholungs- und Übungsphasen realisierbar.<br />
C) Individuelle Bezugsnorm im Unterricht<br />
� Die Bezugsnormorientierung des Lehrers hat starken Einfluss auf die<br />
Leistungsmotivation der Schüler.<br />
� Eine individuelle Bezugsnormorientierung wirkt sich dabei v.a. aus 2 Gründen<br />
positiv aus:<br />
1) Gerät durch die individuelle Bezugsnormorientierung das Potenzial eines<br />
Schülers stärker in den Blick als seine Grenzen; Misserfolge werden<br />
dementsprechend eher auf variable Ursachen wie Anstrengung<br />
zurückgeführt als auf mangelnde Fähigkeit.<br />
2) Fördert die individuelle Bezugsnormorientierung eine realistische<br />
Zielsetzung; anstatt sich an den Klassenbesten zu messen, wird<br />
leistungsschwachen Schülern nahegelegt, sich an den eigenen Standards zu<br />
orientieren.<br />
� Die Forschung zur Bezugsnormorientierung wirkte sich sowohl auf die<br />
Motivationstrainings, als auch auf den Unterricht aus.<br />
� Neben den genannten Punkten vermitteln neuere Motivationstrainings, dass<br />
Zielsetzung und Selbstbewertung sich v. a. am individuellen Leistungsniveau<br />
orientieren sollten.<br />
� Darüber hinaus wird zunehmend versucht, Lehrer darin zu trainieren, die<br />
individuelle Bezugsnorm im Unterricht stärker zur Geltung zu bringen.<br />
� Stärkere Individualisierung des Unterrichts; wo möglich, Abstimmung<br />
der Aufgabenschwierigkeit auf die Voraussetzungen der Schüler; Lob und<br />
Notenvergabe sollten stärker vom Leistungsniveau abhängig gemacht<br />
werden etc. etc.<br />
D) Integrierte Förderung kognitiver und motivationaler Effekte<br />
� Motivationstrainings mit kognitiver Förderung zu verknüpfen, ist aus 2 Gründen<br />
sinnvoll:<br />
1) Sind die positiven Effekte von Motivationstrainings nur dann wirklich stabil,<br />
wenn sie mit größerem Lern- und Leistungserfolg einhergehen.<br />
2) Wird das Leistungsmotiv in Situationen, in denen es um eine Verbesserung der<br />
eigenen Kompetenzen geht, in besonderem Maße aktiviert.<br />
� 2 Beispiele für kombinierte Trainingsprogramme:<br />
� Rheinberg und Schliep (`85): Eine Gruppe von 11-14-jährigen mit ungünstigen<br />
Leistungsmotivkennwerten und ungewöhnlicher Rechtschreib-Schwäche wurden<br />
im Rahmen eines Rechtschreibtrainings (nach dem morphematischen Prinzip)<br />
zugleich bezüglich ihrer Leistungsmotivation gefördert.<br />
� Ergebnis: Das Programm zeigte sowohl günstige Effekte bezüglich der<br />
Rechtschreibkompetenzen als auch bezüglich des Leistungsmotivs<br />
� Fries, Lund und Rheinberg (1999): Anreicherung des Denktrainings II von<br />
Klauer mit Elementen des Motivationstrainings.<br />
� Ergebnis: Das integrierte Training erwies sich sowohl gegenüber dem<br />
reinen Denktraining, als auch gegenüber einer reinen Motivförderung als<br />
überlegen! Insbesondere die kognitiven Leistungszuwächse wurden durch<br />
die Kombination gesteigert; aber auch die Motivförderung konnte,<br />
zumindest bezüglich der Misserfolgskomponente, optimiert werden.<br />
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