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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Auf welche Weise wir Erfolg/Misserfolg attribuieren, bestimmt unser Verhalten in<br />

ähnlichen Situationen. Genauer:<br />

� Die Lokation der Ursache bestimmt den Wert bzw. Anreiz eines Erfolgs bzw.<br />

Misserfolgs und damit die affektive Reaktion.<br />

� Die zeitliche Dimension beeinflusst unsere Erfolgserwartung.<br />

� Die Dimension der Kontrollierbarkeit beeinflusst die Intensität der Affekte<br />

und Erwartungen.<br />

� Auf Basis der Attributionstheorie lassen sich erfolgs- und misserfolgsorientierte<br />

Personen hinsichtlich ihres bevorzugten Attributionsstils unterscheiden.<br />

� Misserfolgsorientierte Personen zeichnen sich durch einen ungünstigen<br />

Attributionsstil aus: Sie tendieren dazu, Erfolg auf zeitvariable- und externe<br />

Faktoren-, Misserfolg dagegen auf zeitstabile und interne Faktoren<br />

zurückzuführen.<br />

� Bei erfolgsorientierten Personen ist es umgekehrt.<br />

� Es liegt auf der Hand, dass der bevorzugte Attributionsstil Einfluss auf das<br />

Fähigkeitsselbstkonzept hat. Dem entspricht, dass auch zwischen dem<br />

Leistungsmotiv und dem Fähigkeitsselbstkonzept ein signifikanter Zusammenhang<br />

besteht (r = 0.25), wobei die Kausalitätsrichtung allerdings unklar ist.<br />

� Führt ein hohes Fähigkeitsselbstkonzept zu einer ausgeprägteren<br />

Erfolgsmotivation, oder eine starke Erfolgsmotivation zu einem höheren<br />

Fähigkeitsselbstkonzept?<br />

� Das Fähigkeitsselbstkonzept ist zwar in der Regel recht stabil, kann sich aber in<br />

Abhängigkeit vom (schulischen) Kontext (z.B. beim Wechsel von der Grundschule<br />

zur Sekundarschule) ändern.<br />

� Der Grund dafür ist der “Big-Fish-Little-Pond-Effect”: also die Veränderung<br />

der Selbsteinschätzung in Abhängigkeit vom Leistungsniveau der<br />

Bezugsgruppe.<br />

� Ein hohes Leistungsniveau der anderen muss sich dabei nicht immer<br />

negativ auf das eigene Selbstbild auswirken (small Fish in a big pond),<br />

sondern kann auch zu einer Aufwertung des Selbstbilds führen („basking<br />

in reflected glory“)<br />

C) Das Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation von Heckhausen<br />

� Heckhausens Modell (genauer: C 4) stellt gewissermaßen eine Synthese aus Atkinsons<br />

Risiko-Wahl-Modell und Weiners Attributionstheorie dar. Anders als Atkinson<br />

betrachtet Heckhausen das Leistungsmotiv dabei nicht als stabiles und einheitliches<br />

Persönlichkeitsmerkmal, sondern als komplexes Selbstbewertungssystem.<br />

� Dem Modell zufolge hängt die Ausprägung des Leistungsmotivs nämlich von<br />

3 sich gegenseitig stabilisierenden Teilprozessen ab:<br />

1. dem Anspruchsniveau bzw. der Zielsetzung<br />

2. dem präferierten Attributionsstil (von Erfolg und Misserfolg)<br />

3. der daraus resultierenden Selbstbewertung<br />

� Ausgehend davon kommt Heckhausen zu einer differenzierten Unterscheidung<br />

zwischen erfolgs- und misserfolgsmotivierten Personen (genauer: C 4):<br />

� Erfolgszuversichtliche Personen: realistische Zielsetzung (mittelschwere<br />

Aufgaben) � Positives Attributionsmuster � positive Selbstbewertungsbilanz<br />

(Freude und Stolz nach Erfolg sind größer als die negativen Affekte nach<br />

Misserfolg) � realistische Zielsetzung � … (ein „Engelskreis“)<br />

� Misserfolgsängstliche Personen: extrem leichte oder schwere Aufgaben �<br />

Ungünstiges Attributionsmuster � Negative Selbstbewertungsbildanz � …<br />

(ein Teufelskreis)<br />

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