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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Auch wenn das Diskrepanzkriterium in dieser Definition nicht mehr<br />

explizit genannt wird, impliziert der Begriff „partiell“ Diskrepanzen zu<br />

anderen Leistungen.<br />

� Im Kriterienkatalog des DSM-IV („Diagnostic and Statistical Manual of<br />

Mental Disorders“) wird LRS nach wie vor zur Intelligenz in Bezug gesetzt,<br />

ein Kriterium ist nämlich, dass die Lese- und/oder Rechtschreibleistungen<br />

unter dem liegen, was „aufgrund des Alters, der gemessenen Intelligenz und<br />

der altersgemäßen Bildung zu erwarten wäre“.<br />

� Auch wenn Lese- und Rechtschreibprobleme häufig zusammen auftreten und beide in<br />

engem Zusammenhang zur phonologischen Informationsverarbeitung stehen (s.o.),<br />

sollten sie getrennt voneinander betrachtet werden.<br />

� Zu den Unterschieden zwischen Schreiben (schwieriger!) und Lesen: siehe A7<br />

� Diagnostische Verfahren zur Ermittlung von Leseschwäche:<br />

� Testverfahren zur Diagnose von Leseschwierigkeiten sind verhältnismäßig<br />

selten, da nämlich die meisten Lesetests (etwa in Schulleistungstests etc.) eher<br />

das Textverständnis, als basale Lesefertigkeiten messen. Mit Blick auf letztere<br />

können sie daher lediglich als grobe Screeningverfahren eingesetzt werden.<br />

� Der „Salzburger Lese- und Rechtschreibtest“ (1997): besteht aus einem<br />

Lese- und einem Rechtschreibteil:<br />

� Leseteil: Häufige Wörter (z.B. „Buch“, „Tier“ etc.) zur Überprüfung der<br />

direkten Worterkennung in der 1. und 2. Klasse; zusammengesetzte<br />

Wörter zur Überprüfung der direkten Worterkennung in der 3. und 4.<br />

Klasse; wortunähnliche (z.B. „holom“) und –ähnliche Pseudowörter (z.B.<br />

„Vaus“) zur Überprüfung der phonologischen Informationsverarbeitung;<br />

Text zur Prüfung der Lesefähigkeit in „natürlichen Lesesituationen“<br />

� Rechtschreibteil: Diktierte Wörter sind in Lückensätze einzutragen;<br />

Kategorisierung der Fehler in Groß-/Kleinschreibung; orthographische<br />

Fehler und nicht lauttreue Fehler<br />

� „Knuspels Leseaufgaben“ (Marx): Lesetest für die Grundschule, der nicht<br />

nur die Lesefähigkeit als solche, sondern auch relevante Vorläuferfähigkeiten<br />

(phonologische Bewusstheit etc.) misst.<br />

� Zielenski: Liste mit Mono-, Di-, Tri- und Tetragrammen zur Testung der<br />

Rekodierungsgeschwindigkeit von Phonem-Graphem-Korrespondenzen; Pbn,<br />

die beim Abruf der Phonem-Graphem-Korrespondenzen Schwierigkeiten<br />

haben, brauchen beim Lesen der Tri- und Tetragramme deutlich länger!<br />

� Diagnostische Verfahren zur Ermittlung von Rechtschreibschwäche:<br />

� Konventionelle Rechtschreibtests (z.B. der WRT3+) arbeiten mit<br />

Lückentexten, in die diktierte Wörter eingetragen werden sollen. Sind als<br />

Screenings geeignet, nicht aber zur genaueren Diagnose.<br />

� „Salzburger Lese- und Rechtschreibtest“ (s.o.)<br />

� „Inventar impliziter Rechtschreibregeln“ (IiR): testet sowohl Komponenten<br />

der phonologischen Informationsverarbeitung als auch Kenntnis und<br />

Anwendung der orthographischen Konventionen.<br />

� Einige Aufgabentypen:<br />

- Identifikation richtiger Schreibweisen (z.B.: „Father“ –„Fater“ –<br />

„Vather“ – „Vater“)<br />

- Visuelles Erkennen von Hauptmorphemen (z.B. den Verbstamm<br />

„fahr“)<br />

- Diktat von Vornamen und Nachnamen (ersteres zur Überprüfung der<br />

phonologischen Infoverarbeitung: z.B. „Susi“; letzteres zur Testung<br />

orthographischer Konventionen: z.B. „Rahn“, „Ruppel“<br />

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