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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Methodisches:<br />

� Es sind 2 Arten von Kontextvariablen zu unterscheiden:<br />

1. Analytische Variablen: werden aus den Individualvariablen der Elemente<br />

eines Clusters gewonnen; z.B. der mittere IQ einer Klasse oder die<br />

Streuung der IQ-Werte innerhalb einer Klasse<br />

2. Strukturelle Variablen: genuine Variablen eines Clusters; z.B. das<br />

Geschlecht der Lehrkraft<br />

� Hierarchische „Nestung“ der Variablen: Die Schüler einer Klasse / einer<br />

Schule / eines Landes dürfen streng genommen nicht als unabhängige<br />

Beobachtungseinheiten betrachtet werden (s.o.), da sie dem Einfluss derselben<br />

Kontextvariablen ausgesetzt sind.<br />

� Die statistische Methode: Mehrebenenanalyse!<br />

� „Genestete Datenstrukturen“ sind ferner dadurch gekennzeichnet, dass<br />

gefundene Zusammenhänge oft indirekt-, also durch weitere Variablen<br />

vermittelt sind (=Mediation; Konfundierung) oder durch den Einfluss<br />

anderer Variablen verändert werden (=Moderation).<br />

� Die statistische Methode: Pfadanalysen<br />

� Wo keine experimentelle Variation stattfindet, sind keine Kausalitätsaussagen<br />

möglich!<br />

� „Ökologischer Fehlschluss“: Von Zusammenhängen auf einer höheren<br />

Aggregatsebene darf nicht auf Wirkmechanismen einer darunter liegenden<br />

Ebene geschlossen werden.<br />

� Z.B. zeigt die 3. Internationale Mathematik- und Naturwissenschaftsstudie<br />

(TIMMS), dass der Mathematikunterricht in Japan effektiver ist als der in<br />

Deutschland und dass Unterschiede im Unterrichtsstil bestehen; daraus zu<br />

schließen, die Leistungsunterschiede seien eine Folge des Unterrichtsstils<br />

wäre jedoch verfehlt, da zw. Japan und Deutschland eine Vielzahl weiterer<br />

Unterschiede bestehen, die ebenfalls für die Leistungsunterschiede<br />

verantwortlich sein könnten.<br />

2. Einfluss der Familie<br />

� Die Familie gilt als die wichtigste außerschulische Einflussgröße; der familiäre<br />

Einfluss auf die Schulleistung ist dabei durch folgende Faktoren vermittelt:<br />

1. Genetische Einflüsse:<br />

� Zum einen sind Intelligenz und Persönlichkeit des Lerners zu großen<br />

Teilen direkt genetisch bedingt.<br />

� Zum anderen schaffen Eltern eine der eigenen Disposition entsprechende<br />

Umwelt.<br />

2. Status- und Strukturvariablen:<br />

� Soziale Schichtzugehörigkeit; Familienkonstellation (Anzahl der<br />

Geschwister, Verhältnis der Eltern etc.); Beruf der Eltern<br />

� PISA 2000 hat gezeigt, dass der Zusammenhang zw. sozialer Herkunft und<br />

Schulleistung in Deutschland besonders hoch ist: die Schichtzugehörigkeit<br />

klärt bei der Leseleistung 13%, bei der mathematischen Kompetenz 14%<br />

der Varianz auf; die Leseleistung von Kindern der untersten Schicht ist<br />

durchschnittlich um eine Standardabweichung schlechter als die<br />

Leseleistung von Kindern der obersten Schicht!!<br />

� Diese Befunde werden durch andere Studien (PISA 2003 etc.) bestätigt;<br />

die IGLU-Studie zeigt, dass der Effekt bereits in der Grundschule gegeben<br />

ist; hier aber noch nicht so stark ausfällt wie in der Sekundarstufe.<br />

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