A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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� Um möglichst viele Familien zu erreichen und das Angebot gleichzeitig an die<br />
Bedürfnisse der Eltern anzupassen, unterscheidet Triple-P zwischen<br />
5 Interventionsebenen (Mehrebenenansatz):<br />
1) Universelle Information über Erziehung:<br />
� richtet sich an alle interessierten Eltern<br />
� Vermittlung grundlegender Infos durch Broschüren („Positive Erziehung“),<br />
sog. „Tipp-Sheets“ („Kleine Helfer“), Videos, Vorträge etc.<br />
� Unterstützung durch Medienkampagne (Werbespots, Radiobeiträge etc.)<br />
2) Kurzberatung für spezifische Erziehungsprobleme<br />
� richtet sich an Eltern mit kurzfristigem Beratungsbedarf<br />
� erfolgt durch Telefonberatung oder 1 bis 4 kurze Einzelsitzungen (ca. 20<br />
Minuten), wobei auch hier v. a. mit dem vorhandenen Infomaterial (s.o.)<br />
gearbeitet wird.<br />
3) Kurzberatung und aktives Training<br />
� richtet sich an Eltern mit etwas intensiverem Beratungsbedarf (selektive<br />
Präventionsstrategie)<br />
� beschränkt sich aber ebenfalls auf einige wenige Sitzungen, wobei das<br />
Verhalten jetzt aber aktiv (in Form von Rollenspielen) eingeübt wird<br />
4) Intensives Elterntraining<br />
� Indizierte Prävention für Eltern, deren Kinder Verhaltensschwierigkeiten<br />
aufweisen, ohne jedoch das Vollbild der Diagnose zu erfüllen<br />
� Erfolgt entweder als Einzeltraining, Gruppentraining mit 5 – 6 Familien oder<br />
als telefonisch unterstütztes Selbsthilfeprogramm<br />
� Vier 2-stündige Sitzungen, in denen anhand eines Arbeitsbuches und eines<br />
Videos verschiedene Erziehungsstrategien vermittelt und eingeübt werden<br />
5) Erweiterte Interventionen auf Familienebene<br />
� richtet sich an Eltern, bei denen das intensive Elterntraining nicht gefruchtet<br />
hat oder bei denen zusätzlich familiäre Schwierigkeiten wie Ehekonflikte<br />
oder Alkoholismus eine Rolle spielen.<br />
� Ergänzung des intensiven Elterntrainings (Stufe 4) um weitere Module: z.B.<br />
Hausbesuche, Video-Home-Trainings (VHT), Einübung von<br />
Entspannungstechniken, Partnerberatung etc.<br />
� Evaluation: Triple-P zeigt auf allen Interventionsebenen nachhaltige Effekte, sowohl<br />
was das Elternverhalten als auch das Problemverhalten der Kinder betrifft!<br />
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