A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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Durchschnitt keineswegs schlechter, oftmals sogar besser angepasst sind, als<br />
normal begabte Personen. Insbesondere in der Gruppe der Höchstbegabten gab<br />
es jedoch Pbn, die soziale Probleme aufwiesen!<br />
� Der Mythos, dass Hochbegabung zu beruflichem Erfolg oder gar<br />
Berühmtheit führt: Auch hier ist die Terman-Studie zu zitieren. Zwar waren die<br />
Teilnehmer insgesamt überdurchschnittlich erfolgreich; es gab jedoch nur<br />
wenige außergewöhnliche Karrieren zu verzeichnen; besonders markant: Zwei<br />
spätere Nobelpreisträger waren zuvor aufgrund eines zu geringen IQs nicht in<br />
die Studie aufgenommen worden.<br />
� Nicht-kognitive Faktoren (wie Leistungsmotivation, Selbstbewusstsein<br />
etc.) sowie Umweltfaktoren (sozialer Status etc.) scheinen für beruflichen<br />
Erfolg entscheidender zu sein als der IQ!<br />
� Mögliche Probleme hochbegabter Kinder und mögliche Erklärungen für „Underachievement“<br />
� Schere zwischen mentalem und sozial-emotionalem Entwicklungsstand �<br />
soziale Unangepasstheit; Probleme mit Mitschülern, wenig Freunde etc.<br />
� Unterforderung in der Schule � Langeweile, Konflikte mit Lehrern,<br />
Schulabsentismus etc.<br />
� 2 Typen von hochbegabten Jugendlichen lassen sich unterscheiden: Die<br />
Gruppe der „Blaumacher“ bildet den geringeren Teil und ist im Großen<br />
und Ganzen unproblematisch (Schulleistung bleibt meist trotz Schwänzens<br />
überdurchschnittlich), größer ist der Anteil Hochbegabter mit einer<br />
„Schulaversion“ (sie zeigen von Anfang an schulmeidendes Verhalten und<br />
erzielen dadurch zunehmend schlechtere Leistungen).<br />
� Zu hoher Leistungsdruck von Seiten der Eltern � Überforderung, negatives<br />
Selbstbild etc.<br />
C) Fördermöglichkeiten:<br />
� Die meisten im schulischen Kontext angewandten Fördermaßnahmen lassen sich<br />
einem von 2 Grundmodellen zuordnen; diese Grundmodelle werden als<br />
„Enrichment“ (Vertiefung) und „Akzeleration“ (Beschleunigung, Raffung)<br />
bezeichnet.<br />
� Der Begriff „Enrichment“ bezieht sich auf Zusatzmaßnahmen im Unterricht<br />
(z.B. Sonderaufgaben) oder spezielle Kurse außerhalb der regulären<br />
Unterrichtszeit; während derartige Maßnahmen im deutschsprachigen Raum<br />
noch relativ selten sind, finden sie in den USA zunehmende Verbreitung.<br />
� „Purdue Three-Stage Enrichment Model“ (von Feldhusen und Kolloff):<br />
Hochbegabte nehmen außerhalb der regulären Unterrichtszeit an einem<br />
speziellen Kurs teil, der aus 3 Modulen besteht und v. a. darauf zielt,<br />
selbstreguliertes Lernen zu fördern.<br />
- 1. Modul: Verhältnismäßig einfache Aufgaben zum logischen Denken<br />
- 2. Modul: Förderung der kreativen Problemlösefähigkeit<br />
- 3. Modul: Planung und Durchführung eigener Forschungsprojekte<br />
� „Enrichment Triad“ bzw. „Revolving Door Model“ (von Renzulli):<br />
Die Schule wählt einen „Talent Pool“ aus den 15-20% der fähigsten und<br />
leistungsstärksten Schüler aus, denen ein besonderes, ihren jeweiligen<br />
Interessen entsprechendes Förderprogramm zuteil wird. Das Programm<br />
gliedert sich dabei in 3 Teile („Enrichment Triad“):<br />
- 1. Teil: Wissensvertiefung<br />
- 2. Teil: Logisches Denken<br />
- 3. Teil: Eigenständiges Forschungsprojekt<br />
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