A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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� Gardners Modell der multiplen Intelligenzen (1983): Gardner polemisiert gegen die<br />
gängigen IQ-Tests und postuliert 6 voneinander unabhängige Intelligenzen:<br />
� Die 6 von ihm postulierten Intelligenzen sind:<br />
1) Sprachliche Intelligenz<br />
2) Logisch-mathematische Intelligenz<br />
3) Räumliche Intelligenz<br />
4) Musikalische Intelligenz<br />
5) Motorische Intelligenz<br />
6) Personale Intelligenz (= emotionale bzw. soziale Intelligenz)<br />
� Problem: mangelnde empirische Fundierung; beliebig erweiterbar!<br />
D) Das Berliner Intelligenzstrukturmodell (BIS) von Jäger<br />
� Das Berliner Intelligenzstrukturmodell von Jäger ist gegenwärtig zumindest im<br />
deutschsprachigen Raum das empirisch fundierteste Intelligenzmodell. Es geht davon<br />
aus, dass sich jede Intelligenzleistung bimodal aus einer operativen- und einer<br />
inhaltlichen Komponente (bzw. „Modalität“) zusammensetzt.<br />
� Insgesamt werden 4 operative Fähigkeiten und 3 mögliche Inhalte unterschieden, so<br />
dass sich eine zweidimensionale Matrix mit 12 Feldern ergibt.<br />
� Die operativen Fähigkeiten beziehen sich auf die allgemeinen kognitiven<br />
Prozesse, die zur Bearbeitung bestimmter Aufgaben notwendig sind.<br />
Unterschieden wird zwischen…<br />
1) der Bearbeitungsgeschwindigkeit (B)<br />
2) dem Gedächtnis (G) (= Merkfähigkeit)<br />
3) dem Einfallsreichtum (E)<br />
4) und der Verarbeitungskapazität (K)<br />
� Davon abzugrenzen sind die 3 inhaltsbezogenen Fähigkeitskomponenten.<br />
Unterschieden wird zwischen…<br />
1) Sprachgebundenem Denken (verbaler Inhalt, V)<br />
2) Zahlengebundenem Denken (numerischer Inhalt, N)<br />
3) und anschauungsgebundenem Denken (figural-bildhafter Inhalt, F)<br />
� Aus der Kreuzung der inhaltlichen und operativen Komponenten ergeben sich 12<br />
spezifische Teilfähigkeiten, die zusammen die „allgemeine Intelligenz“ („g“) einer<br />
Person bilden.<br />
� Das Modell ermöglicht es, jede Intelligenzleistung als Kombination aus einer<br />
operativen und einer inhaltsgebundenen Komponente darzustellen.<br />
� Das Merken von Zahlen = GN; das Erkennen figuraler Analogien = KF; das<br />
Aufschreiben möglichst vieler Wörter zu einem Anfangsbuchstaben = EV etc.<br />
� Auf diesem Modell baut der Berliner Intelligenzstruktur-Test (BIS-Test) auf, der in<br />
2 Versionen vorliegt (s.u.):<br />
� BIS-4 (Berliner Intelligenzstrukturtest, Form 4): ab 15<br />
� BIS-HB (Berliner Intelligenzstrukturtest für Jugendliche) für Jugendliche zw. 12<br />
und 16; besonders für die Begabungs- und Hochbegabungsdiagnostik geeignet.<br />
E) Kognitionspsychologische Intelligenzmodelle<br />
� Campione und Brown: unterscheiden zwischen einer „Architektur“-Ebene und einer<br />
übergeordneten exekutiven Ebene der Intelligenz<br />
� Die „Architektur“-Ebene: stellt gewissermaßen die „Hardware“ des<br />
kognitiven Apparats dar; sie wird von Campione und Brown im Sinne des<br />
Dreispeicher-Gedächtnismodells beschrieben.<br />
� Die auf dieser Ebene angesiedelten Komponenten (Speicherkapazität und<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit) lassen sich kaum trainieren.<br />
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