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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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A 4: Motivationale und affektive Bedingungen schulischer Leistungen<br />

1. Begriffsklärung<br />

� Motivation: ist die Bereitschaft, zielgerichtetes Verhalten zu initiieren und aufrecht zu<br />

erhalten bzw. die aktivierende Ausrichtung auf einen positiv bewerteten Zielzustand.<br />

� Die Motivation bestimmt demnach Richtung, Dauer und Intensität unseres<br />

Verhaltens.<br />

� Motive: sind dagegen überdauernde Präferenzen für bestimmte Klassen von<br />

Zuständen<br />

� Motivation bzw. Motiviertheit = situationsabhängiger Zustand (state);<br />

Motive = stabile Dispositionen (trait).<br />

� Wichtige Motive sind: das Leistungsmotiv, das Machtmotiv, das<br />

Anschlussmotiv<br />

� Motivation vs. Volition: Da unser Verhalten nicht immer mit unseren Absichten bzw.<br />

Zielen übereinstimmt, ist es sinnvoll, zwischen dem Setzen von Zielen und deren<br />

Umsetzung zu unterscheiden.<br />

� Während dem Setzen von Zielen (Zielauswahl) motivationale Prozesse<br />

zugrunde liegen, liegen der Umsetzung eines Ziels volitionale (=willentliche)<br />

Prozesse zugrunde (s.u.: Rubikonmodell von Heckhausen und Gollwitzer)<br />

� Intrinsische vs. extrinsische Motivation: Wird eine Handlung aufgrund ihrer Folgen<br />

ausgeführt, spricht man von extrinsischer Motivation; wird sie dagegen um ihrer selbst<br />

willen oder aus Interesse am Gegenstand ausgeführt, spricht man von intrinsischer<br />

Motivation.<br />

� Die intrinsische Motivation kann gegenstands- oder tätigkeitszentriert sein. In<br />

ersterem Fall basiert sie auf Interesse am Gegenstand, im letzteren Fall bereitet<br />

die Handlung selbst Freude.<br />

� Intrinisische Motivation korreliert konsistent positiv mit Schul- und<br />

Studienleistungen (im Durchschnitt: r = .23)<br />

� Viele Handlungen sind gleichzeitig intrinisisch und extrinsisch motiviert!<br />

� Interesse: wird meist als ein längerfristiger und überdauernder Person-<br />

Gegenstands-Bezug definiert (Person-Gegenstands-Theorie). Kennzeichnend für<br />

Interesse ist dabei a) dass dem Gegenstand eine hohe subjektive Bedeutung<br />

beigemessen (wertbezogene Valenz) wird und b) dass die Auseinandersetzung mit<br />

dem Gegenstand als positiv und angenehm erlebt wird (emotionale Valenz). Daraus<br />

ergibt sich c) die intrinsische Qualität bzw. „Selbstintentionalität“ von Interessen<br />

und d) die epistemische Orientierung von Interessen: Wer sich für eine Sache<br />

interessiert möchte mehr darüber erfahren.<br />

� Interesse kann sowohl als Zustand (situationales Interesse) als auch als<br />

Disposition (dispositionales Interesse) beschrieben werden.<br />

� Der Zusammenhang zwischen Interesse und Schulleistung beträgt<br />

durchschnittlich r = .30 (nach einer Metaanalyse von SCHIEFELE); der<br />

Zusammenhang ist dabei reziprok!<br />

� Leistungsmotivation: ist eine themenunspezifische Disposition. Leistungsmotiviert<br />

ist ein Verhalten dann, wenn es auf die Selbstbewertung der eigenen Tüchtigkeit<br />

abzielt – und zwar in Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab, den es zu<br />

erreichen oder zu übertreffen gilt.<br />

� Dabei können 2 Komponenten bzw. Teilmotive unterschieden werden:<br />

1. Das Erfolgsmotiv (Streben nach Erfolg)<br />

2. Das Misserfolgsmotiv (Vermeidung von Misserfolg)<br />

� Eine Zielorientierung: ist der Bewertungsmaßstab, anhand dessen man den Erfolg<br />

bzw. Misserfolg des eigenen Handelns misst. Sofern Zielorientierungen im Gedächtnis<br />

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