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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Kognitive Selbstregulation:<br />

� Mittel-Ziel-Überlegungen: Wann sind welche Lesestrategien anzuwenden?<br />

� Leseplan: Festlegung des Leseziels � Festlegung und Auswahl der<br />

Lesestrategien � Bewertung des Ergebnisses<br />

� Motivationale Selbstregulation:<br />

� Ringwurfspiel (à la Atkinson) => Schulung einer realistischen Zielsetzung<br />

und Förderung eines günstigen Attributionsstils<br />

� Methode (Instruktionselemente): Explizit-darstellende Vermittlung der Lesestrategien;<br />

Erklärung des Nutzens und der Anwendungsbedingungen von Strategien; modellhafte<br />

Demonstration der kompetenten Strategieanwendung durch die Lehrperson und<br />

Verbalisierung der begleitenden Überlegungen; angeleitetes, später zunehmend<br />

selbstständiges Einüben der Strategieanwendung<br />

� Durchführung: für 5.Klässler gedacht; Einsatz im regulären Deutschunterricht (es liegt<br />

aber auch eine Version für lernschwache Kinder vor)<br />

� Evaluation: zeigt gute Ergebnisse<br />

4. Zusammenfassende Bewertung der Trainingsprogramme<br />

� Kurzfristige Trainingswirkungen lassen sich für nahezu alle Trainingsprogramme<br />

belegen (Pretest-Posttest-Untersuchungen); zu den langfristigen Effekten der<br />

Programme liegen bis dato jedoch kaum Befunde vor.<br />

� Die Generalisierungseffekte der Programme scheinen eher begrenzt zu sein, was sich<br />

daran zeigt, dass sich die Leistung trainierter Kinder zwar in trainingsnahen Aufgaben<br />

verbessert (proximaler Transfer), eine Verbesserung bei trainingsferneren Aufgaben<br />

wie standardisierten Leseverständnistests (distaler Transfer) aber eher selten ist.<br />

� Interindividuelle Differenzen in der Trainingseffektivität: Nicht alle Kinder<br />

profitieren von einem Training gleichermaßen und in gleicher Weise; dabei gilt, dass<br />

die Unterschiede umso größer ausfallen, je größer die Distanz zw. den<br />

Trainingsinhalten und der zur Effektivitätsanalyse verwendeten Prüfungsaufgabe ist<br />

(distaler Transfer)<br />

� Bei vielen Trainingsprogrammen gilt das „Matthäus-Prinzip“: Je besser die<br />

Eingangsvoraussetzungen der Kinder, desto wirksamer das Training! Was die<br />

metakognitiven Ausgangskompetenzen betrifft, konnte dieser Effekt zwar für<br />

die Trainings zum Textlernen ausgeschlossen werden, im Hinblick auf andere<br />

Ausgangskomptenzen kann er jedoch durchaus auftreten.<br />

� Metakognitives Training kann auch zu unerwünschten Nebeneffekten führen. So<br />

kann es z.B. sein, dass vorhandene Lernroutinen durch das Training deautomatisiert<br />

werden, während die neuen Strategien ungewohnt bleiben und dementsprechend ein<br />

hohes Maß an kognitiver Kapazität erfordern (mögliche Erklärung für ausbleibende<br />

Transfereffekte).<br />

� 3 Arten von Strategiedefiziten bei Kindern können unterschieden werden (siehe D 2):<br />

1) Mediationsdefizit: Strategien können auch nach Vermittlung und Training<br />

nicht angewandt werden, da die nötigen Voraussetzungen fehlen<br />

� bei jüngeren Kindergartenkindern<br />

2) Produktionsdefizit: Strategien werden auch nicht spontan angewandt, können<br />

aber nach Vermittlung und Training gewinnbringend genutzt werden.<br />

� Vorschulalter / Schulanfänger<br />

3) Nutzungsdefizit: Strategien werden spontan angewandt, führen aber nicht zu<br />

einer Leistungsverbesserung<br />

� betrifft v. a. Kinder unter 7, oft aber auch ältere Kinder<br />

� Erklärung: Sind die neuen Strategien noch nicht automatisiert, schlucken<br />

sie zuviel Kapazität, um noch einen Nutzen zu bringen.<br />

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