A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
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� Der Modelling-Ansatz: betrachtet mathematische Kompetenz als die Fähigkeit,<br />
Situationswissen in mathematische Konzepte zu überführen; im Zentrum des<br />
Mathematikunterrichts sollte dementsprechend der Prozess des Mathematisierens<br />
stehen. Das erfordert v. a. Textaufgaben, die nicht nach Rezept gelöst werden können,<br />
sondern komplexe Situationsbeschreibungen enthalten (Modellierungsaufgaben).<br />
� Dass der Prozess der Mathematisierung keineswegs automatisch abläuft, ist<br />
vielfach belegt:<br />
� Textaufgaben werden im Vergleich zu strukturidentischen mathematischen<br />
Aufgaben um bis zu 30% schlechter gelöst.<br />
� Dabei führen bereits geringe Unterschiede in der Aufgabenformulierung zu<br />
Unterschieden in der Aufgabenschwierigkeit.<br />
� 2 Arten von Mathematisierung lassen sich unterscheiden:<br />
a) Horizontales Mathematisieren: Reduktion einer Alltagssituation auf ihre<br />
mathematische Struktur<br />
b) Vertikale Mathematisierung: Weiterverarbeitung der mathematischen<br />
Struktur im Prozess des innermathematischen Modellierens<br />
� Der didaktische Ansatz der „Realistic Mathematics Education“ (Freudenthal):<br />
Damit mathematisches Wissen kein oberflächliches Anwendungswissen bleibt, muss<br />
von der Realität ausgegangen werden; mathematische Modelle und Operationen<br />
erschließen sich nämlich erst, wenn sie an erfahrbare Phänomene zurückgebunden<br />
werden.<br />
� Daraus folgt, dass mathematische Modelle nicht auswendig gelernt-, sondern in<br />
der Auseinandersetzung mit realen Problemen entwickelt werden sollten<br />
(„guided reinvention“).<br />
� Zur Rolle externer Repräsentationen für das mathematische Verständnis:<br />
� Externe Repräsentationen sollen durch ihre strukturelle Ähnlichkeit zur<br />
Problemsituation ein tieferes Verständnis der zugrunde liegenden<br />
mathematischen Strukturen ermöglichen.<br />
� Es wäre jedoch ein Trugschluss zu glauben, die Nutzung externer<br />
Repräsentationen erfolge im Gegensatz zur mathematischen Modellbildung<br />
völlig problemlos. Im Gegenteil: Externe Repräsentationen können nur dann<br />
genutzt werden, wenn die ihnen zugrunde liegenden mathematischen<br />
Strukturen, deren Verständnis durch sie ja erst gefördert werden soll, bereits<br />
verstanden werden (Lernparadox). Kurz: Das Verständnis externer<br />
Repräsentationen und die Entwicklung mathematischer Begriffe<br />
beeinflussen sich wechselseitig.<br />
2. Lesekompetenz<br />
� Kein anderer Lernbereich ist in den ersten Schuljahren so bedeutsam wie die<br />
Schriftsprache; schließlich bildet sie die Voraussetzung für eine aktive und<br />
selbständige Wissensaneignung.<br />
� Basics zur deutschen Schriftsprache:<br />
� Die deutsche Schrift gehört zu den phonographischen bzw. alphabetischen<br />
Schriften, da das wichtigste Orthographieprinzip der deutschen Schriftsprache<br />
das phonographische Prinzip, also die Korrespondenz zwischen Phonemen<br />
(nicht: Lauten!) und Graphemen ist.<br />
� Phoneme sind die kleinsten bedeutungsunterscheidenden lautlichen<br />
Einheiten einer Sprache: im Dt. z.B. das lange und das kurze /e/ (wegen<br />
[be:t] und [bεt])<br />
� Grapheme sind Buchstaben () bzw. Buchstabengruppen (), die<br />
mit den Phonemen korrespondieren.<br />
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