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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Beobachtungsübung: Ein Elternteil beschreibt ein Problemverhalten, das<br />

dann in einem Rollenspiel (ca. 2 Minuten) nachgespielt wird; anhand einer<br />

Videoaufzeichnung wird das Verhalten anschließend möglichst detailliert<br />

beschrieben (Mimik, Situation etc.), wobei Wertungen und Interpretationen<br />

bewusst ausgeklammert werden sollen.<br />

2) Ziel des zweiten Interventionsschrittes ist es, das Verhalten des Kindes in<br />

Abhängigkeit von seiner Umwelt interpretieren zu lernen (Interpretation).<br />

� Durchführung eines experimentellen Demonstrationsspiels<br />

- z.B. das sog. „Hilfespiel“: dabei bekommt ein Teilnehmer eine<br />

schwierige Aufgabe (z.B. ein Puzzle), wobei der Therapeut zunächst mit<br />

unzweckmäßigen Hilfestellungen in den Lösungsprozess eingreift<br />

(Zeitdruck, nicht kontingentes Lob, unnötige Unterstützung etc.), dann<br />

aber in einem 2. Durchgang zweckmäßige Hilfe leistet und damit das<br />

positive Verhalten demonstriert.<br />

� Systematische Beobachtung und Auswertung (!) des Demonstrations- bzw.<br />

Rollenspiels anhand einer Videoaufzeichnung<br />

3) Im dritten Interventionsschritt geht es um die gemeinsame Erarbeitung und<br />

Erprobung zweckmäßiger Handlungsalternativen.<br />

� Analyse des Problemereignisses (Verhaltensanalyse): anhand der im ersten<br />

Interventionsschritt erhobenen Beobachtungsdaten.<br />

� Gewinnung von Lösungsansätzen: Brainstorming und Erprobung der<br />

Vorschläge in Rollenspielen<br />

� Kennzeichnung der Lösungsarten: handelt es sich um interaktive, situative<br />

oder präventive Lösungen?!<br />

3. Tripple P („Positive Parenting Program“)<br />

� Tripple P ist ein in Australien (von Matt Sanders) entwickeltes Elterntraining, das<br />

vorwiegend präventiv ausgerichtet ist. Ziel des Programms ist es, Eltern bewährte<br />

(überwiegend verhaltenstherapeutisch ausgerichtete) Erziehungsstrategien zu<br />

vermitteln, um auf diese Weise eine positive Eltern-Kind-Beziehung zu<br />

ermöglichen. Längerfristig soll auf diese Weise Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern,<br />

insbes. aggressiven und oppositionellen Verhaltensstörungen, vorgebeugt werden.<br />

� Inhaltlich bietet Triple-P im Grunde nichts Neues; das Programm stellt vielmehr eine<br />

Sammlung evaluierter Erziehungsmethoden dar, deren theoretische Grundlagen v. a.<br />

aus der Lernpsychologie stammen (Sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura,<br />

operante Lernprinzipien etc.).<br />

� Das Programm orientiert sich dabei an 5 Leitprinzipien positiver Erziehung:<br />

1) Sorgen Sie für eine sichere und interessante Umgebung!<br />

2) Regen Sie Ihr Kind zum Lernen an (etwa durch Aufmerksamkeit,<br />

beschreibendes Lob, Zuneigung etc.)!<br />

3) Verhalten Sie sich konsequent!<br />

4) Erwarten Sie nicht zuviel (realistische Ziele)!<br />

5) Beachten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse!<br />

� Prinzipiell lässt sich zwischen 3 Präventionsebenen unterschieden:<br />

1) Universelle präventive Intervention: richtet sich an die gesamte Bevölkerung,<br />

im Fall von Triple-P: an alle Eltern<br />

2) Selektive präventive Intervention: richtet sich an Personen bzw. Familien mit<br />

Risikofaktoren (z.B. alleinerziehende, arbeitslose oder psychisch kranke Eltern)<br />

3) Indizierte präventive Intervention: richtet sich an Eltern, deren Kinder bereits<br />

erste Symptome einer Störung aufweisen<br />

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