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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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vorhandenen Vorwissen. Letzteres wird ermittelt, indem auf jede Einheit eine<br />

Frage folgt. Auf jede Antwort gibt es ein unmittelbares Feedback.<br />

� Der PU ist ein Vorläufer der „computerunterstützten Instruktion“ (CUI)<br />

und computerbasierter „intelligenter Tutorensysteme“ (ITS): s.u.<br />

� Tutoriell unterstütztes Lernen (ITS): basiert genau wie der programmierte<br />

Unterricht im Wesentlichen auf 2 Systemmodulen: Dem „Expertenmodul“, in<br />

dem das (objektiv) zu erlangende Wissen repräsentiert ist, und dem<br />

„Lernermodul“, das den (subjektiven) Wissensstand des Lerners repräsentiert<br />

und gewissermaßen das Diagnosemodul des Systems darstellt.<br />

� Zielerreichendes Lernen („learning for mastery“) nach BLOOM: Äußerst<br />

optimistischer Ansatz, der davon ausgeht, dass alle alles lernen können, wenn<br />

man ihnen nur die nötige Zeit dazu lässt (Credo: „Alle Schüler schaffen es!“);<br />

Grundlage des Modells sind Carolls Überlegungen zur Bedeutsamkeit der<br />

aktiven Lernzeit; CAROLL ersetzt die stabilen Persönlichkeitsparameter<br />

(Intelligenz etc.) durch die beeinflussbaren (und damit pädagogisch<br />

relevanten) Parameter Zeit und Anstrengung (Rekonzeptualisierung des<br />

Begabungsbegriffs).<br />

� Probleme des Ansatzes:<br />

- Zeit ist begrenzt, der Ansatz daher unrealistisch<br />

- Konzept geht trotz vorgeschlagener „enrichement activities“ auf<br />

Kosten der leistungsstarken Schüler<br />

- Mehr Zeit allein reicht nicht, die zur Verfügung gestellte Zeit muss<br />

auch entsprechend genutzt werden; die Bedeutung von Ausdauer und<br />

Motivation wird von Bloom jedoch ausgeblendet (anders bei Caroll)<br />

C) Entdeckenlassendes Lehren / entdeckendes Lernen (Bruner)<br />

� Das Konzept des „entdeckenden Lernens“ geht auf BRUNER zurück (Ende der 50er);<br />

es bildet die Grundlage nahezu aller konstruktivistischen Lehr-Lern-Modelle (z.B.<br />

situiertes Lernen, kooperatives Lernen, problemorientiertes Lernen etc.)<br />

� Das Konzept beruht auf der Annahme, dass selbst erarbeitetes Wissen besser<br />

behalten wird als übernommenes Wissen.<br />

� Darüber hinaus fördert es die intrinsische Motivation<br />

(„Kompetenzmotivation“, Neugierde) und trägt zur Entwicklung einer<br />

allgemeinen Problemlösefähigkeit bei!<br />

� Da schulisches Lernen immer nur exemplarisch sein kann, ist es nach Bruner das<br />

oberste Ziel von Schule, positiven Transfer zu fördern, also die Fähigkeit, bereits<br />

angeeignetes Wissen bzw. erworbene Fertigkeiten in neuen Anforderungssituationen<br />

erfolgreich anzuwenden.<br />

� Während der Schulzeit sollte daher nach Bruner induktives Denken im<br />

Vordergrund stehen (vom Besonderen zum Allgemeinen), später kann neuer<br />

Stoff dann deduktiv erschlossen werden.<br />

� Grundformen entdeckenden Lernens: A) Problemlösendes Lernen, B) Lernen an<br />

Beispielen, C) Lernen durch Explorieren und Experimentieren<br />

� AUSUBEL hat an dem Konzept des entdeckenden Lernens scharfe Kritik geübt:<br />

� Ineffezient, da zeitraubend<br />

� Diskriminierend, da schwächere Schüler systematisch benachteiligend<br />

� Vernachlässigung der Inhalte (zugunsten vermeintlicher<br />

„Schlüsselqualifikationen“)<br />

� Gefahr, Fehlkonzepte zu erlernen<br />

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