09.11.2012 Aufrufe

A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

� Fazit: Sowohl die Fähigkeit zur kognitiven, als auch die zur emotionalen<br />

Perspektivübernahme setzen die Fähigkeit voraus, die<br />

Situationsgebundenheit von Emotionen, Kognitionen oder Handlungen zu<br />

erkennen. Sieht man von Vorläuferkomptenzen ab, entwickelt sich diese<br />

Fähigkeit ca. ab 4 Jahren!<br />

� Forschung zu Handlungserklärungen (attributionstheoretischer Ansatz)<br />

� Das Kovariationsmodell (von KELLEY): Handlungen können internal-,<br />

external- oder situational attribuiert werden. Auf welche Weise attribuiert<br />

wird, hängt dabei von 3 Faktoren ab:<br />

- Konsens (Reagieren andere in dieser Situation / auf diesen Stimulus in<br />

vergleichbarer Weise?)<br />

- Konsistenz (Reagiert die betreffende Person auf diesen Stimulus auch<br />

ansonsten so?)<br />

- Distinktheit (Reagiert die Person auf andere Stimuli in gleicher Weise?)<br />

� Zu den besagten Faktoren hinzu kommen folgende 2 Zusatzbedingungen:<br />

- Das Abwertungsprinzip (die angenommene Bedeutung einer best.<br />

Ursache sinkt, wenn noch weitere Ursachen angenommen werden<br />

können)<br />

- Das Aufwertungsprinzip (Liegen ein verhaltenshemmender und ein<br />

verhaltensförderlicher Faktor gleichzeitig vor, wird der förderliche<br />

Einfluss höher angesetzt)<br />

� Ergebnisse: Die Anwendung der 3 Prinzipien Konsens, Konsistenz und<br />

Distinktheit erfolgt erst nach dem Kindergartenalter. Das<br />

Abwertungsprinzip wird erst ab 8 Jahren genutzt, das Aufwertungsprinzip<br />

erst im Jugendalter!<br />

� Forschung zur Zuschreibung mentaler Repräsentationen (Theory of Mind-<br />

Ansatz)<br />

4. Der Theory of Mind-Ansatz<br />

A) Allgemeines zur Theory of Mind<br />

� Die „Theory oft mind“ (TOM) ist eine Art intuitive Alltagspsychologie; genauer: es<br />

handelt sich dabei um die Fähigkeit, uns selbst und anderen mentale Zustände<br />

zuzuschreiben (z.B. Absichten, Wünsche, Emotionen oder Überzeugungen), und<br />

diese aus dem Verhalten zu erschließen.<br />

� Mentale Zustände sind durch 3 Merkmale gekennzeichnet:<br />

1. Sie sind unserer inneren Erfahrung zugänglich.<br />

2. Sie fungieren als theoretische Konstrukte in einer intuitiven<br />

Verhaltenstheorie.<br />

- Peter weint, weil er „traurig ist“ / eigentlich ins Kino „will“ etc.<br />

3. Sie sind intentional auf etwas gerichtet.<br />

- An etwas denken, sich etwas wünschen etc.<br />

� Wellman beschreibt die „Theory of Mind“ als „Belief-desire-theory“: Wir<br />

erklären uns menschliches Verhalten, indem wir uns selbst und anderen<br />

Wünsche bzw. Absichten (Desires) und Überzeugungen (Beliefs) zuschreiben!<br />

� Die „Theory of Mind“-Forschung fragt einerseits, ab wann Kinder beginnen, sich<br />

selbst und anderen mentale Zustände zuzuschreiben, anderseits, inwiefern sie diese<br />

Zustände im Sinne der 3 oben genannten Kriterien verstehen.<br />

� Als das entscheidende Indiz gilt dabei die Frage, ob Überzeugungen<br />

unabhängig vom Zustand der Realität repräsentiert werden können oder nicht.<br />

Überprüft wird diese Frage anhand von „False Belief“-Aufgaben (s.u.)<br />

174

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!