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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Wissentliche / offene Beobachtung vs. unwissentliche / verdeckte Beobachtung:<br />

� Unwissentliche Beobachtung: Beobachtete wissen nicht, dass sie beobachtet<br />

werden (zum Beispiel durch Einwegscheibe oder mit versteckter Kamera);<br />

Vorteil: Ausschluss von Reaktanzeffekten; Nachteil: ethisch problematisch;<br />

nachträgliche Einverständniserklärung unbedingt erforderlich<br />

� Einseitig verdeckte Beobachtung: Pbn weiß nicht, was beobachtet wird<br />

(z.B. durch eine Coverstory)<br />

� Beidseitig verdeckte Beobachtung: Weder Beobachteter, noch Beobachter<br />

wissen, worum es eigentlich geht (Coverstory + „blinder VL“)<br />

� Technisch vermittelte- vs. technisch unvermittelte Beobachtung:<br />

� Vermittelte Beobachtung: Zu beobachtendes Verhalten wird gespeichert (z.B.<br />

mittels Audio- oder Videoaufnahme) und ist dadurch beliebig abrufbar und<br />

wieder verwendbar.<br />

� Vorteile: Verminderung von Wahrnehmungs- und Registrierfehlern,<br />

Möglichkeit, simultan ablaufendes Verhalten zu beobachten und zu kodieren,<br />

Einsatz verschiedener Beobachter<br />

� Nachteile: Subjektive Bildauswahl durch Kameramann, oft schlechte<br />

Qualität etc.<br />

� Kontinuierliche- vs. diskontinuierliche Beobachtung:<br />

� Kontinuierliche Beobachtungen: Dauerbeobachtungen; aus ökonomischen<br />

Gründen meist nicht möglich<br />

� Diskontinuierliche Beobachtungen: Zeitstichprobenpläne, bei denen z.B. jeder<br />

Schüler 3 Minuten beobachtet wird; Probleme: Zeitliche Struktur eines<br />

Verhaltens (etwa die Entwicklung über eine Schulstunde hinweg) kann nicht<br />

erfasst werden; seltene Verhaltensweisen bleiben oft unbeobachtet<br />

� Life- (bzw. Feld-) vs. Laborbeobachtung:<br />

� Laborbeobachtungen:<br />

� Vorteile: leichte Manipulierbarkeit der UV, Kontrolle von Störbvariablen,<br />

Schaffung optimaler Beobachtungsbedingungen<br />

� Nachteile: Reaktanzeffekte; Problem der externen (bzw. ökologischen)<br />

Validität!<br />

� Fazit: Die systematische, nicht-teilnehmende und verdeckte Beobachtung ist,<br />

zumindest was die diagnostischen Gütekriterien betrifft, wohl die beste Methode!<br />

3. Mögliche Beobachtungssysteme<br />

� Beobachtungssysteme dienen dazu, den Beobachtungsvorgang zu strukturieren; sie<br />

legen fest, was beobachtet werden soll und wie die Ergebnisse zu protokollieren sind.<br />

� Grundsätzlich lassen sich 2 Arten von Beobachtungssystemen unterscheiden:<br />

1) Isomorphe Deskription: Möglichst vollständige und unveränderte Wiedergabe<br />

des beobachteten Geschehens<br />

� Faktisch nicht durchführbar, da keine Beobachtung ohne Kategorisierung<br />

auskommt und Verhalten immer unterschiedlich kategorisiert werden kann.<br />

2) Reduktive Deskription: nur ausgewählte Verhaltensweisen werden registriert.<br />

� Dabei lassen sich, je nachdem wie die beobachteten Verhaltensweisen<br />

kodiert werden, 3 Typen von Beobachtungssystemen unterscheiden:<br />

a) Zeichensysteme: Eine oder mehrere ausgewählte Verhaltensweisen<br />

werden nach der Häufigkeit ihres Auftretens festgehalten (je nachdem, ob<br />

dabei eine Zeit- oder Ereignisstichprobe zugrunde gelegt wird, spricht<br />

man von Time- oder Event-Sampling)<br />

b) Kategoriensysteme: Jede auftretende Verhaltensweise wird einer<br />

Kategorie zuzuordnen versucht; die zur Auswahl stehenden Kategorien<br />

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