A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
� Slavins QUAIT-Modell, das die modifizierbaren Stellgrößen des Carroll-Modells<br />
zusammenfasst (s.u.), geht davon aus, dass diese Größen multiplikativ verknüpft- und<br />
daher nicht ohne Verlust kompensierbar sind:<br />
� Quality (Unterrichtsqualität im engeren Sinn, z.B. Strukturiertheit)<br />
� Appropriateness (Angemessenheit des Vorgehens)<br />
� Incentives (Motivierungsqualität)<br />
� Time (Zeitnutzung)<br />
Blooms Modell (1976)<br />
� Bloom differenziert den Lernerfolg im Hinblick auf den Lernbereich (kognitive vs.<br />
affektive Lernergebnisse) und die Leistungseffizienz (sprich: die gelernte Menge in<br />
Relation zu der dafür benötigten Zeit)<br />
� Abhängig ist der Lernerfolg nach Bloom von 3 Bedingungsgruppen:<br />
1. Affektive Lernvoraussetzungen<br />
� Lernmotivation, Interesse, Einstellung zu Schule etc.)<br />
2. Kognitive Lernvoraussetzungen<br />
� Intelligenz, Vorwissen<br />
3. Qualität des Unterrichts<br />
� Schrittweise Darbietung der Unterrichtsinhalte<br />
� Positive Verstärkung<br />
� Hoher Anteil an aktiver Lernzeit<br />
� Unmittelbares Feedback<br />
� Die entscheidende pädagogische Stellgröße ist die Unterrichtsqualität, wobei Bloom<br />
davon ausgeht, dass es v.a. darauf ankommt, den Schülern in Abhängigkeit von ihren<br />
Voraussetzungen genügend Zeit zu lassen (Vgl. hierzu sein optimistisches Konzept<br />
des zielerreichenden Lernens: s.o.)<br />
B) Walbergs Produktivitätsmodell (80er Jahre)<br />
� Walbergs Modell basiert auf der Metaanalyse mehrerer tausend Studien! Den Daten<br />
zufolge hängt die Produktivität eines Lernenden von insgesamt 9 Faktoren ab; diese<br />
Faktoren korrelieren jeweils unterschiedlich stark mit der Schulleistung und lassen<br />
sich 3 Bereichen zuordnen:<br />
1. Personenmerkmale:<br />
� Kognitive Fähigkeiten / Vorwissen (0.44)<br />
� Entwicklungsstand (0.10)<br />
� Motivation (0.29)<br />
2. Unterrichtsvariablen<br />
� Qualität des Unterrichts (0.48)<br />
� Quantität des Unterrichts (0.38)<br />
3. Kontextvariablen<br />
� Häusliches Umfeld (0.31)<br />
� Klassen- und Schulklima (0.20)<br />
� Außerschulische Peerbeziehungen (0.19)<br />
� Massenmediennutzung (-0.06)<br />
� Nach Walberg sind diese Faktoren multiplikativ miteinander verknüpft; Defizite bei<br />
einzelnen Determinanten sind demnach, wenn überhaupt, nur schwer auszugleichen.<br />
� Ob dem im Einzelnen tatsächlich immer so ist, ist jedoch umstritten.<br />
Insbesondere im Hinblick auf die 4 Kontextvariablen wird häufig eine<br />
Substituier- bzw. Kompensierbarkeit für möglich gehalten.<br />
21