A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
) den Modalitätseffekt: Bei einer Präsentation von Text und Bild ist eine<br />
audiovisuelle Darbietung effizienter als eine nur visuelle.<br />
� Die „Cognitive Load Theory“ (CLT):<br />
� Ausgehend von der begrenzten Verarbeitungskapazität des Arbeitsgedächtnisses<br />
nennt die Theorie 3 Quellen kognitiver Belastung:<br />
1) Intrinsic load: meint die Belastung, die durch die zu lernenden Inhalte<br />
selbst zustande kommt; wie groß diese Belastung ist, hängt a) von der<br />
Komplexität des Stoffes und b) von dem zur Verfügung stehenden<br />
Vorwissen ab.<br />
2) Extraneous load: ist die Belastung, die durch die Art und Weise der<br />
Informationspräsentation zustande kommt; sie ist überflüssig und sollte<br />
daher so gering wie möglich gehalten werden.<br />
3) Germane load: ist die Belastung, die der Verarbeitungsprozess mit sich<br />
bringt.<br />
� Effektives Lernen, so die CLT, findet nur dann statt, wenn a) die<br />
Gesamtanforderungen die gerade verfügbare kognitive Kapazität nicht<br />
übersteigen und b) der Stoff genügend Kapazität für lernförderliche (germane<br />
load induzierende) Verarbeitungsprozesse lässt.<br />
� Kurz: Ziel muss es sein, den extraneous load zu reduzieren und den<br />
germane load zu fördern.<br />
� Gemessen werden kann der Cognitive load z.B. mit der „Dual-task-Methode“.<br />
� ATI-Effekte bei der Mediennutzung:<br />
� Die Einstellung zu einem Medium hat Einfluss auf dessen Nutzung (s.u.).<br />
� Das Vorwissen wirkt sich ebenfalls auf die Wirksamkeit bestimmter<br />
Darbietungsformen aus.<br />
� So konnte z.B. gezeigt werden, dass sich mediale Unterstützungsangebote,<br />
die für Novizen lernförderlich sind, für Experten sogar<br />
hinderlich sein können („Expertise Reversal“). Erklärt werden kann<br />
dieser Befund mit der „Cognitive load-Theory“: Während die medialen<br />
Unterstützungsangebote für Novizen Quellen von germane load<br />
darstellen, da sie zu einer tieferen Verarbeitung anregen, sind sie für<br />
Experten, die einer solchen Hilfe nicht bedürfen, überflüssig und damit<br />
als „extraneous load“ zu werten.<br />
B) Psychologische Voraussetzungen auf Seiten des Lerners<br />
� Wie effektiv ein Lerner mit Hilfe eines Mediums lernt, hängt v.a. ab von:<br />
1. Der psychologischen Einstellung des Lerners zum Medium<br />
2. Der Fähigkeit, die medienspezifischen Symbolsysteme zu verstehen<br />
(„Literacy“)<br />
3. Der Verarbeitungstiefe<br />
� Zur psychologischen Einstellung des Lerners zum Medium:<br />
� Die motivierende Wirkung von Medien wird in der Didaktik immer wieder<br />
hervorgehoben. Sie geht jedoch häufig auf Neuheitseffekte zurück und klingt<br />
daher mit der Zeit ab.<br />
� Die Einstellung zu einem Medium ist nicht nur unter<br />
motivationspsychologischen Gesichtspunkten relevant, sondern hat auch<br />
Einfluss auf die Art der Mediennutzung.<br />
� Salomon (1984): Einer Schülergruppe wurde ein Video ohne Ton, der<br />
anderen ein Text dargeboten, der den Filmablauf wiedergab. Anschließend<br />
wurde die Lernleistung getestet. Darüber hinaus wurden folgende<br />
Variablen erhoben:<br />
58