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A: PSYCHOLOGIE DES UNTERRICHTS UND DER ERZIEHUNG

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� Die volitionale Bewusstseinslage: Zur volitionalen Bewusstseinslage gehören<br />

die Vorhandlungs- und die Handlungsphase: Initiierung und<br />

Aufrechterhaltung des Handelns!<br />

� In dieser Bewusstseinslage wird die Aufmerksamkeit auf die konkrete<br />

Absicht, deren Umsetzung und Ausführung fokussiert.<br />

� Es gilt, sich nicht durch andere Handlungsabsichten ablenken zu lassen<br />

und die Konzentration ganz auf zielrelevante Infos und Reize zu richten.<br />

� Realisierungsorientierte, statt realitätsorientierte Informationsverarbeitung,<br />

d.h. man ist weitaus optimistischer und blendet negative<br />

Rückmeldungen z.T. aus, um sich bei der Umsetzung nicht entmutigen zu<br />

lassen.<br />

7. Volitionale und emotionale Prozesse<br />

� Volitionale Prozesse kontrollieren kognitive, motivationale und emotionale Prozesse<br />

und sorgen so für die Initiierung und Aufrechterhaltung (Persistenz) einer<br />

Handlung.<br />

� Sofern auch kognitive Prozesse volitional kontrolliert werden, steht das<br />

Konzept in engem Zusammenhang zur Metakognition.<br />

� JULIUS KUHL unterscheidet verschiedene Arten von Strategien, die ein Lernender<br />

mit günstigen volitionalen Voraussetzungen einsetzen kann.<br />

1. Aufmerksamkeitskontrolle (das Ausblenden von Infos, die absichtswidrige<br />

Motivationstendenzen stärken)<br />

2. Enkodierungskontrolle (Fokussierung auf zielrelevante Informationen)<br />

3. Motivationskontrolle (Steigerung der eigenen Motivation, die beabsichtigte<br />

Handlung auszuführen durch Betonung zielkongruenter Anreize)<br />

4. Emotionskontrolle (Beeinflussung der eigenen Gefühlslage zur Steigerung<br />

der Handlungseffizienz)<br />

5. Misserfolgs- bzw. Aktivierungskontrolle (Verdrängung von Misserfolgen<br />

und Abstandnehmen von unerreichbaren Zielen)<br />

6. Initiierungskontrolle (Vermeidung übermäßig langen Abwägens von<br />

Handlungsalternativen)<br />

7. Umweltkontrolle (Vermeidung äußerer Ablenkung)<br />

� Kuhl unterscheidet zwischen Lageorientierung und Handlungsorientierung: Dabei<br />

handelt es sich einerseits um situationsbedingte Einstellungen (ähnlich den<br />

Bewusstseinslagen im Rubikon-Modell), andererseits um überdauernde<br />

Persönlichkeitseigenschaften (messbar mit dem Fragebogen HAKEMP).<br />

� Lageorientierung: ist gekennzeichnet durch die langsame Verarbeitung<br />

negativer Emotionen und leichte Ablenkbarkeit (anstatt sich auf die Aufgabe<br />

zu konzentrieren, denkt man an vergangene Misserfolge und mögliche<br />

Probleme); weist Parallelen zum Phänomen der „gerlernten Hilflosigkeit“ auf.<br />

� Das volitionale Pendant zur Misserfolgsängstlichkeit auf motivationaler<br />

Ebene<br />

� Handlungsorientierung: ist gekennzeichnet durch eine schnelle<br />

Handlungsinitiierung und rasche Affektregulation (Misserfolgserlebnisse<br />

werden zur Seite geschoben, um sich ganz der Aufgabe widmen zu können)<br />

� Das volitionale Pendent zur Erfolgszuversicht auf motivationaler Ebene<br />

� Emotionen haben Einfluss auf kognitive Prozesse:<br />

� Gordon Bower: Wissen ist in Form von assoziativen Netzwerken im<br />

Gedächtnis gespeichert; Emotionen sind Bestandteil dieses Netzwerks und mit<br />

kongruenten Inhalten verknüpft. Daraus folgt, dass in einem bestimmten<br />

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