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Anschließend an diesen Themenkomplex wird von der Moderatorin die Einladung<br />
ausgesprochen, die selbstgestalteten Netzwerkkarten in der Runde herzuzeigen und<br />
darüber zu erzählen. Dies löst zunächst Irritation aus, was sich daran erkennen lässt,<br />
dass auf die Einladung Rückfragen, was dies jetzt genau heißt, folgen. Herr E ergreift<br />
dann die Initiative und zeigt seine Netzwerkkarte mit folgendem Kommentar den<br />
anderen:<br />
„ja, sie könnens, kann man jederzeit zeigen, ..., nur zuhaus darf ichs net herzeigen.“<br />
(TG2:364)<br />
Diese Aussage löst Gelächter bei den anderen aus. Weiters kommentiert Herr E,<br />
dass bei seiner Netzwerkkarte was „Auffälliges“ (TG2:371) zu sehen sei. Woraufhin<br />
ein Ratespiel der anderen startet. Die TeilnehmerInnen erkennen jedoch nicht, was<br />
Herr E meint, und dieser will auch nicht selbst darauf eingehen. Daraufhin macht<br />
auch Frau C eine Aussage über ihre Netzwerkkarte, zeigt sie aber nicht in der<br />
Gruppe her. Auch die anderen TeilnehmerInnen offenbaren ihre Netzwerkkarte nicht<br />
und dieses Thema endet mit einem Schweigen der Gruppe.<br />
Dies weist darauf hin, dass die TeilnehmerInnen möglicherweise ihre Netzwerkkarte<br />
als etwas Persönliches ansehen, in die nicht jeder Einblick haben darf.<br />
Das Schweigen wird von der Moderatorin mit einer weiteren Fragestellung, die sich<br />
wieder auf neue Erkenntnisse bezieht, jedoch umformuliert wird, unterbrochen. Hier<br />
wird von Frau D der Sektor „Schule/Beruf“ zum Thema gemacht, in welchen nur Frau<br />
A und D Netzwerkangehörige eingezeichnet haben. Die anderen haben diesen<br />
Sektor „nur“ mit dem Beruf gleichgesetzt. Durch die Diskussion kommen die<br />
TeilnehmerInnen darauf, dass ihre Netzwerkkarten noch nicht vollständig sind.<br />
Daraus lässt sich ableiten, dass der Diskussionsprozess zur Vollständigkeit einer<br />
Netzwerkkarte beitragen kann.<br />
An dieser Stelle unternimmt dann die Moderatorin einen Rollenwechsel. Sie spricht<br />
nun als Professionistin der Sozialen Arbeit und erklärt den<br />
DiskussionsteilnehmerInnen zusammenfassend einige Indikatoren für die<br />
Netzwerkkarteninterpretation. Die anderen hören aufmerksam zu, es gibt keine<br />
Zwischengeräusche.<br />
Nach ihrem Experteninput spiegelt die Moderatorin Aussagen der TeilnehmerInnen<br />
hinsichtlich Verlust von Netzwerkangehörigen wieder. Woraufhin Frau B ihr ins Wort<br />
fällt und den Tod ihrer Mutter anspricht.<br />
Hier, nach siebenundzwanzig Minuten Gruppendiskussion, kann jetzt wieder von<br />
einer Schlüsselsequenz gesprochen werden. Mit der Rückführung auf dieses Thema<br />
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