NWK-Masterthesen - pantucek.com
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Die voranstehende Aufstellung zeigt bei aller Trennschärfe in den Eigenschaften der<br />
vier Sektoren auch Überlappungen. So ist der Übergang von KollegInnen zu<br />
FreundInnen/Bekannte besonders bei Cliquen fließend: Cliquen-Beziehungen<br />
beruhen nicht so sehr auf freier Wahl, als vielmehr auf der Institution ‚Clique‘. Hier<br />
gelten alle Eigenschaften der Beziehungen zu KollegInnen. Andererseits gibt es in<br />
Cliquen wiederum oft Mitglieder, die Ego näher stehen, also auch unabhängig von<br />
der Cliquen-Mitgliedschaft Freunde sind. In der Praxis wird es für den/die BefragteN<br />
schwierig sein, hier zu differenzieren, weshalb die vorliegende Aufteilung die einzig<br />
gangbare scheint. Wenn KollegInnen die Funktion einer/eines Bekannten/FreundIn<br />
zukommt, so ist Letzteres vorrangig und diese/dieser KollegIn im Sektor<br />
Bekannte/FreundInnen einzutragen. Ebenso weisen die Beziehungen zu<br />
NachbarInnen, die in der vorliegenden Version der <strong>NWK</strong> stets im Sektor<br />
FreundInnen/Bekannte einzutragen sind (vgl. Kap. 6.2.4.) auch Elemente auf, die<br />
eher für Beziehungen zu KollegInnen typisch sind: so beruhen sie nicht so sehr auf<br />
ähnlichen Ansichten wie bei sonstigen Bekannten/FreundInnen und sie sind im<br />
weiteren Sinne auch an eine Institution, nämlich das Wohnhaus bzw. die<br />
Nachbarschaft gekoppelt, welche gleichwohl in den meisten Fällen als sehr stabil<br />
anzusehen ist. Andererseits sind ähnliche Interessen sehr bestimmend für<br />
Beziehungen zu NachbarInnen (vgl. Kap. 8.1.2.) und sie bieten sehr kurzfristig<br />
Unterstützung, Information und Geselligkeit.<br />
Ein mögliche Unterteilung, die nahe liegt, ist die zwischen Bekannten und<br />
FreundInnen oder auch zwischen Familie und Verwandten, da diese Unterscheidung,<br />
wie oben angedeutet, geeignet scheint, die unterschiedliche Intensität erwartbarer<br />
sozialer Unterstützungsleistungen abzubilden 10 . In der Praxis jedoch wird es für<br />
den/die BefragteN schwierig sein, diese Unterscheidung zu treffen. So wird in der<br />
<strong>NWK</strong> auf diese Unterteilung verzichtet, eine fließende Abstufung der erwartbaren<br />
Unterstützungsleistungen ergibt sich in jedem Fall durch die Entfernung, die Alteri zu<br />
Ego aufweist.<br />
10 siehe auch die Untersuchungsergebnisse von Reisenzein/Baumann/Reisenzein 1993:75<br />
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