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NWK-Masterthesen - pantucek.com

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2.2.2. Konzepte des Sozialkapitals der zentralen Klassiker<br />

Der Begriff des Sozialkapitals geht auf verschiedene Ursprünge zurück. Die Inhalte<br />

sind teils deckungsgleich, jedoch teilweise auch sehr unterschiedlich. Die<br />

wissenschaftshistorisch wichtigen Ansätze zum Begriff des Sozialkapitals sind in den<br />

Arbeiten von Pierre Bourdieu, James S. Coleman und Robert D. Putnam zu finden.<br />

Zentrale Argumente ihrer Konzepte werden nachstehend vorgestellt (Roßteutscher/<br />

Westle/Kunz 2008:21).<br />

2.2.2.1 Konzept des Sozialkapitals nach Pierre Bourdieu<br />

Wie bereits angeführt war Bourdieu der Erste, der den Begriff systematisch<br />

anwandte. Bei Bourdieu ist Sozialkapital „die Gesamtheit der aktuellen und<br />

potenziellen Ressourcen, die mit dem Besitz eines dauerhaften Netzes von mehr<br />

oder weniger institutionalisierten Beziehungen, gegenseitigen Kennens oder<br />

Anerkennens verbunden sind.“ (Roßteutscher/Westle/Kunz 2008:24).<br />

Sein Konzept kommt unserer Alltagsvorstellung sehr nahe. „Sozialkapital ist „Vitamin<br />

B, sind die Beziehungen zu anderen, die einem im entscheidenden Moment die<br />

richtigen Türen öffnen, den richtigen Job vermitteln und die richtigen Kontakte<br />

herstellen können.“ (Roßteutscher/Westle/Kunz 2008:23). Er sieht demnach<br />

Sozialkapital als individuelle Ressource, die eine Person unterstützt, ihre<br />

persönlichen Ziele zu realisieren. Seiner Auffassung nach besteht ein enger<br />

Zusammenhang zwischen Sozialkapital sowie kulturellem (Qualität der erworbenen<br />

Bildungstitel) und ökonomischem Kapital. Diese Verknüpfung sieht er auch als einen<br />

Baustein der Klassen- und Ungleichheitsstruktur unserer Gesellschaft: „Wer das eine<br />

hat, wird voraussichtlich auch über das andere verfügen. Wem das eine fehlt, hat<br />

kaum eine Chance, mangelndes Kapital durch besondere Ausstattung mit<br />

alternativen Kapitalsorten zu kompensieren. Damit ist Sozialkapital ein immanentes<br />

Element der Klassenstruktur moderner Gesellschaften.“ (Roßteutscher/Westle/Kunz<br />

2008:23)<br />

Nach Bourdieu hat Sozialkapital einen qualitativen (Kapitalausstattung der<br />

Netzwerkmitglieder) sowie einen quantitativen (Größe des Netzwerkes) Aspekt. Er<br />

sieht in Beziehungsnetzwerken das Ergebnis einer fortschreitenden Arbeit, die dazu<br />

dient, dauerhafte und nützliche Beziehungen aufzubauen, um sich dadurch<br />

materielle und symbolische Profite zu verschaffen.<br />

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