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Vor allem in interdisziplinären Teams erweist sich die Akzeptanz der anderen<br />
Teammitglieder und Professionen als äußerst bedeutsam. Sind SozialarbeiterInnen<br />
nicht selbst Fall führend, ist die Skepsis der anderen Professionen besonders groß.<br />
Insgesamt hat sich Diagnostik als Aufgabe der Sozialen Arbeit noch nicht überall<br />
durchgesetzt. SozialarbeiterInnen werden auf ihr „Grundgeschäft“ (das Erledigen von<br />
organisatorischen und finanziellen Angelegenheiten für die KlientInnen) reduziert und<br />
argwöhnisch wird die Übernahme von vermeintlich psychologischen oder<br />
therapeutischen Werkzeugen beäugt. Als sinnvoll und hilfreich erweist es sich, wenn<br />
das Instrument und dessen Wirkungsweise erklärt werden und sozialarbeiterische<br />
Diagnostik über einen längeren Prozess hinweg immer wieder in Teams thematisiert<br />
wird.<br />
Die Netzwerkkarte eignet sich besonders gut dafür, das soziale Umfeld von<br />
KlientInnen in all seinen Facetten übersichtlich darzustellen und zu analysieren.<br />
Bullinger/Nowak (1998:90) sehen dies als einen der Vorteile der Netzwerkanalysen.<br />
Sie „ermöglichen eine differenzierende Analyse der verschiedenen Lebensbereiche<br />
von Klienten [und] … helfen, das soziale Umfeld von Klienten zu strukturieren und<br />
die tatsächlichen sozialen Beziehungen zu ergründen.“ (ebd.:90) Die hohe<br />
Reichweite der Erfassung (alle Austauschbeziehungen der KlientInnen) und die<br />
gleichzeitig eher geringe Präzision (z.B. keine Aussage über die Qualität der<br />
Beziehungen) deuten darauf hin, dass die Netzwerkkarte in der Kategorie der<br />
Orientierungsdiagnostik zu verorten ist (vgl. Heiner 2010:16-17).<br />
Eine weitere Möglichkeit der Anwendung ist die Reflexion eines Falles, entweder für<br />
sich selbst oder gemeinsam mit den KollegInnen.<br />
Im Anschluss an die Erstellung der Netzwerkkarte kann bzw. soll die Netzwerkkarte<br />
gemeinsam mit dem/der KlientIn reflektiert werden. Die Netzwerkkarte kann so<br />
gesehen auch als Intervention betrachtet werden. Diese Überschneidung ist jedoch<br />
in der Diagnostik nicht zu vermeiden, wie auch Heiner (ebd.:16) bemerkt: „In der<br />
Sozialen Arbeit sind Diagnostik und Intervention eng miteinander verwoben, wie<br />
schon Mary Richmond und Alice Salomon zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
herausgearbeitet haben.“<br />
Durch den Einsatz der Netzwerkkarte wird eine Vielzahl von Themen generiert, die<br />
dann im weiteren Beratungsprozess aufgegriffen werden können. Hauptthema sind<br />
dabei Beziehungen und ihre Facetten. Hinderliche Beziehungen können genauso<br />
angesprochen werden, wie personelle Ressourcen. Perspektiven und<br />
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