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NWK-Masterthesen - pantucek.com

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Wenn auch der Sektor Familie bei Frau M. mit 5 Mitgliedern sehr überschaubar ist,<br />

signalisiert er doch Rückhalt: die Tochter mit ihrer Familie steht ihr nahe. Allerdings<br />

könnte sich durch einen Wegfall dieser Beziehungen – und bei einer Dichte von 1,<br />

sind durch den Abbruch einer Beziehung stets alle weiteren gefährdet (vgl. Kap. 2.1.<br />

und 8.3.) – das Netzwerk von Frau M. schlagartig leeren.<br />

Ein Gespräch mit Frau M. sollte daher thematisieren, welche Umstände sie bislang<br />

davon abgehalten haben, kollegiale und/oder freundschaftliche Beziehungen<br />

aufzubauen. Ist es für sie denkbar, sich einem Verein oder einer Interessensgruppe<br />

anzuschließen, was spricht dagegen? Die beiden verhältnismäßig nah<br />

eingezeichneten Nachbarn sind ein Hinweis, dass sie durchaus Beziehungen, die<br />

sich durch Rahmenumstände anbieten, pflegen und von kollegialen Beziehungen zu<br />

freundschaftlichen ausbauen kann. Selbst angenommen, sie hat die Knoten näher zu<br />

sich gezeichnet, als es andere Befragte getan hätten, so kommt ihr Wunsch zum<br />

Ausdruck, in diesem Bereich engere Beziehungen zu unterhalten.<br />

Dieser Wunsch wäre, so vorhanden, zu unterstützen: Selbst lose Beziehungen in<br />

diesen Sektoren verringern Frau M.s Abhängigkeit von der Familie ihrer Tochter,<br />

schaffen einen vielfältigeren sozialen Erfahrungshorizont und können, im Fall einer<br />

Interessensgruppe, Geselligkeit und damit emotionalen Rückhalt vermitteln (vgl. Kap.<br />

2.3. und 8.3.).<br />

c) Analyse der <strong>NWK</strong> von Linda<br />

Lindas soziales Netzwerk entspricht mit einer Größe von 21 Knoten exakt dem<br />

Median der Gruppe „Bekannte“. In der Sektorenverteilung zeigt sich eine hohe<br />

Bedeutung des Sektors FreundInnen/Bekannte (62%) – ein Wert, der in keiner der<br />

ausgewerteten <strong>NWK</strong>s erreicht wurde. Andererseits ist ein solches Gewicht für den<br />

Sektor FreundInnen/Bekannte für Jugendliche nicht ungewöhnlich und wird bei<br />

manchen Jugendlichen, deren <strong>NWK</strong>s im Kontext Sozialer Arbeit erstellt wurden, nur<br />

deswegen nicht erreicht, weil sie zusätzlich über Beziehungen im Sektor<br />

Professionelle HelferInnen verfügen. Dieser bleibt bei Linda verwaist. Auch bei den<br />

KollegInnen führt sie nur zwei Beziehungen an, die eher weiter von ihr entfernt<br />

platziert werden. Dies sind interessanterweise zwei Männer, während in ihrem<br />

Freundesnetzwerk die Frauen dominieren (10 zu 3). Diese geringe Bedeutung des<br />

Sektors KollegInnen unterscheidet ihr Netzwerk deutlich von der in Kap. 8.1.5.<br />

dargestellten Normalitätsfolie.<br />

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