NWK-Masterthesen - pantucek.com
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5.3.2. Fallreflexion<br />
Als geeignet erwies sich die Netzwerkkarte in der Praxisanwendung zur Fallreflexion.<br />
Dabei dient das Instrument einerseits der eigenen Reflexion des Falles. „Außerdem<br />
konnte nach der Erstellung gut darüber reflektiert werden“ (P13). Auf der anderen<br />
Seite eignet es sich gut, um sich mit KollegInnen über den Fall auszutauschen und<br />
ihn gemeinsam zu reflektieren. „Und i hob´s ois angenehm empfunden quasi als<br />
Möglichkeit in den Teambesprechungen diese Erfahrungen quasi im Hinterkopf zu<br />
haben“ (TG1:361-363). Hier zeigt sich, dass neben der oben genannten<br />
Schwierigkeit der mangelnden Akzeptanz in (interdisziplinären) Teams, die<br />
Netzwerkkarte gleichzeitig eine Chance darstellt, sich über die Professionen hinweg<br />
zu verständigen. „Und abseits davon, also nicht nur aufs psychosoziale Team<br />
beschränkt, hab ich schon auch in meiner Arbeit, wenn ich mit den Instrumenten<br />
gearbeitet habe, von medizinischer Seite her positives Feedback bekommen und bin<br />
dann gleich in einem positiven Diskussionsgespräch gelandet, …, wo ich dann auch<br />
berufsgruppenübergreifend sinnvoll arbeiten könnte“ (TG1:163-168).<br />
5.3.3. Reflexion mit KlientInnen<br />
Aber auch die Reflexion der Netzwerkkarte gemeinsam mit den KlientInnen<br />
unmittelbar nach der Erstellung wird als Gewinn gesehen. Die SozialarbeiterInnen<br />
sehen dies als Chance, die KlientInnen zum Nachdenken zu bringen und ihnen<br />
eventuell Handlungsanstöße zu geben. „[Die Netzwerkkarte] kann den Klienten zum<br />
Nachdenken bewegen und das Bild verdeutlichen“ (P50). „… möglicherweise gibt es<br />
den Anstoß, dass Frau E sich soziale Kontakte sucht“ (P32). In diesem Fall ist die<br />
Netzwerkkarte bzw. deren Erstellung nicht nur diagnostisches Instrument, sondern<br />
bereits eine Intervention an sich.<br />
5.3.4. Generieren und Aufgreifen von neuen Themen<br />
Manchmal ist die Netzwerkkarte für SozialarbeiterInnen eine Bestätigung dessen,<br />
was sie bisher bereits angenommen oder vermutet hatten. „Es würden sich eher<br />
weniger neue Gesichtspunkte ergeben, da die isolierte Lebenssituation und die<br />
Helfer Übermacht im Umfeld des Herrn G bekannt war“ (P51). „Nichts Neues im<br />
eigentlichen Sinn, aber Situation der sozialen Kontakte durch Grafik deutlicher“ (P6).<br />
Häufig liefert das Instrument jedoch neue Erkenntnisse, die auch in Widerspruch zu<br />
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