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5.2.4. Verweigerung<br />
Dass die prinzipielle Zustimmung der KlientInnen zum Netzwerkkarteninterview<br />
eingeholt wird, scheint selbstverständlich. „Die Netzwerkkarte sollte kein Zwang für<br />
die KlientInnen sein“ (P3). Verweigern KlientInnen die gemeinsame Erstellung einer<br />
Netzwerkkarte, wird es wenig Sinn machen, dies trotzdem zu versuchen, es sei<br />
denn, man entscheidet sich, eine Netzwerkkarte ohne Beisein von KlientInnen zu<br />
erstellen.<br />
Tatsächlich zeigen die Forschungsergebnisse jedoch, dass das Instrument<br />
insgesamt sehr positiv von den KlientInnen aufgenommen wird. Dies wird in Kapitel<br />
5.4. noch ausführlich dargestellt.<br />
5.2.5. Akzeptanz im Team<br />
Als sehr wesentliche Voraussetzung erweist sich die Akzeptanz im Team. Die Teams<br />
unserer FeldmitarbeiterInnen sind sehr unterschiedlich zusammengesetzt und<br />
weisen unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit auf. Vor allem jene<br />
SozialarbeiterInnen, die in interdisziplinären Teams arbeiten, sehen sich gegenüber<br />
ihren KollegInnen aus anderen Professionen immer wieder mit Skepsis konfrontiert<br />
und genötigt, das Instrument zu verteidigen. „… bei mir war sehr viel Skepsis, vor<br />
allem vonseiten der Psychologen [da] …“ (TG1:32-33). „Die Platzierung des<br />
Instruments in der interdisziplinären Arbeit zwischen Psychotherapie, Psychologie<br />
und Sozialarbeit stellt sich als Herausforderung dar …“ (P4). „Und i hab´s schwierig<br />
gefunden, da in einer Position zu sein, im Team des zu verteidigen, eigentlich auf a<br />
massive Art und Weise“ (TG1:72-73). In Folge werden einige Aspekte dargestellt, die<br />
für die Akzeptanz der Anwendung von Netzwerkkarten in Teams eine Rolle spielen.<br />
1) Fallführung<br />
Als relevant erweist sich dabei, wer in einem Team die Fallführung hat bzw. ob ein<br />
Fall nur von der Sozialarbeit oder aber auch von bzw. gemeinsam mit anderen<br />
Professionen betreut wird. Besonders in interdisziplinären Teams mit gemeinsamen<br />
Fällen kann die Anwendung der Netzwerkkarte durch die SozialarbeiterInnen zu<br />
Skepsis und Misstrauen seitens der TeamkollegInnen anderer Professionen führen.<br />
„Also es gibt immer jemanden, der fallführend ist und des is nie da Sozialarbeiter.“<br />
(TG1:94-95) Ist die Sozialarbeit hingegen fallführend, ist dies meist auch mit einem<br />
größeren Entscheidungsspielraum verbunden. „Es ist a so, dass i in da Jugendwohl-<br />
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