NWK-Masterthesen - pantucek.com
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8.5. Interpretation der Daten<br />
Roland Stork<br />
8.5.1. Generelle Hinweise<br />
Aus den Feststellungen in den Kapiteln 2 und 3 sowie den voran gegangenen<br />
Kapiteln 8.1. bis 8.4. lassen sich für die Interpretation einer <strong>NWK</strong> folgende Aussagen<br />
ableiten. Sie sind Möglichkeiten, keine sichere Wahrheit. Auch wird noch einmal<br />
festgehalten, dass sämtliche hier befürwortete Interventionen durch das<br />
Vertrauensverhältnis zum/zur KlientIn getragen werden müssen.<br />
1.) wenn, in Abhängigkeit vom Alter der/des Befragten, enge Familienmitglieder in<br />
der Netzwerkkarte fehlen bzw. nicht im inneren Horizont eingezeichnet sind<br />
(Nähewerte 7-9), obwohl die Person(en) lebt/leben, sollte der/die<br />
SozialarbeiterIn eruieren, ob sich der/die KlientIn diese Unterstützung<br />
anderweitig sichert und ob diese Beziehungen gestärkt werden können – dies<br />
kann in der Wahrnehmung der/des KlientenIn genauso liegen wie in seinem<br />
Verhalten oder der/des Anderen (vgl. Pearson 1997, z.B. 106f) – oder andere<br />
Beziehungen ein Stück weit „aushelfen“ können<br />
2.) sozialarbeiterisches Handeln kann bei kleinen Netzwerken den<br />
Beziehungsaufbau in vielen Fällen im Sektor KollegInnen fördern, etwa durch<br />
die Einbindung in Vereine, Selbsthilfegruppen; im besten Fall verändern sich<br />
solche kollegialen Beziehungen zu freundschaftlichen; eine andere<br />
Möglichkeit ist die Aktivierung von Beziehungen, nach dafür geeigneten kann<br />
insbesondere im Sektor Familie gesucht werden<br />
3.) sozialarbeiterisches Handeln sucht professionelle Beziehungen durch andere<br />
zu ersetzen oder achtet darauf, noch bestehende unterstützende<br />
Beziehungen in anderen Sektoren zu stärken und vor der „Übernahme“ durch<br />
professionelle HelferInnen zu bewahren, denn die Besonderheit<br />
professioneller Beziehungen (vgl. Kap. 3.2.) bedeutet nicht nur die<br />
Abhängigkeit von Finanzierungsmöglichkeiten, sondern auch eine weitere<br />
Abnahme der Einbindung in (positive) soziale Kontrolle und damit der<br />
Anpassungsfähigkeit von Ego an die soziale Umgebung (vgl. hierzu Pearson<br />
1997:102)<br />
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