NWK-Masterthesen - pantucek.com
NWK-Masterthesen - pantucek.com
NWK-Masterthesen - pantucek.com
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
geliefert. Dies kann helfen, anfängliche Widerstände von KlientInnen abzubauen.<br />
„Der Klient schilderte, nicht zu verstehen, wozu dieses Instrument gut sein soll. Es<br />
dauerte einige Zeit, die Sinnhaftigkeit für den Klienten so zu erklären, damit er etwas<br />
damit anfangen konnte“ (P14). „Klientin war anfangs etwas verwundert und<br />
skeptisch, wollte Informationen über Sinn und Zweck, taute aber dann richtig auf.“<br />
(P23) Auch im Zuge des Netzwerkinterviews lassen Widerstände allmählich nach.<br />
„Anfänglicher Widerstand gegen das Unbekannte, der sich im Laufe des Gesprächs<br />
löste.“ (P4) Mangelnde Informationen über das Instrument und dessen Sinnhaftigkeit<br />
führen auch zu Misstrauen seitens der KlientInnen. „Ma spürt einfach von den<br />
KlientInnen: ,Aha, wos wü die Behörde jetzt do von mir?‘…“ (TG1:380-381). „Also<br />
mei Klient wor sehr misstrauisch“ (TG1:459-460).<br />
KlientInnen zeigen sich aber auch irritiert, wenn der Eindruck entsteht, das<br />
Netzwerkinterview weicht sehr von der bisherigen Art der Interaktion zwischen<br />
SozialarbeiterIn und KlientIn ab. „Meine Klienten … worn eher abwehrend: ‚Wos will<br />
die jetzt von mir?‘, weil sonst die Beziehung eher distanziert ist und i nie so nah zuwi<br />
geh“ (TG1:279-281). Dies wurde bereits in Kapitel 5.2.1. thematisiert.<br />
Während des Netzwerkinterviews äußern sich Widerstände dahingehend, dass<br />
KlientInnen sich beispielsweise weigern, bestimmte Menschen – zumeist solche zu<br />
denen sie eine belastete Beziehung pflegten – einzutragen. „Personen, zu denen er<br />
ein schlechtes Verhältnis hat, wollte er nicht eintragen“ (P19). Außerdem haben<br />
SozialarbeiterInnen zuweilen das Gefühl, dass KlientInnen ihnen etwas vormachen<br />
würden, also nicht ganz ehrlich zu ihnen wären. „Ich dachte häufig drüber nach, ob er<br />
mir etwas Bestimmtes vormachen möchte, um etwas Bestimmtes zu erreichen, …“<br />
(P21).<br />
Es kommt auch vor, dass KlientInnen nur wenig Motivation zeigen, oder sich<br />
während des Interviews eher reserviert verhalten. „Klientin war neutral eingestellt,<br />
nicht sonderlich neugierig“ (P8). „Allerdings war Herr S überraschend zurückhaltend“<br />
(P21). „Klient war in Bezug auf das Instrument eher unmotiviert“ (P19).<br />
2) Positive Reaktionen<br />
Dem gegenüber stehen auch zahlreiche Beispiele von guter Kooperation und<br />
positiver Reaktionen vor und während der Netzwerkinterviews. KlientInnen sind<br />
neugierig und interessiert an der Erstellung der Netzwerkkarte. „Jugendliche war<br />
interessiert und neugierig, fand es spannend“ (P10). Sie nehmen mit Freude und<br />
sogar Begeisterung an den Interviews teil. „Der Klient war sehr vertieft und mit<br />
62