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NWK-Masterthesen - pantucek.com

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durchschnittlichen Beziehungsgewicht von weniger als 3 Punkten werden alle 8<br />

Bezugspersonen von Albert sehr weit weg gesehen.<br />

Wenn man aufgrund seiner vielen Bezugspersonen unter den professionellen<br />

HelferInnen davon ausgeht, dass er wegen einer Suchtproblematik in Konflikt mit<br />

dem Gesetz geraten ist und zudem arbeitslos ist, dann verfügt Alberts Netzwerkkarte<br />

dennoch über recht vielgestaltige Beziehungen, die als Unterstützungsquellen dienen<br />

können. Allerdings ist ein Thema für ein an die Netzwerkkartenerstellung<br />

anschließendes Gespräch, die recht große Entfernung der meisten Knoten von sich.<br />

Wie empfindet er das? Kann er sich von diesen Personen Unterstützung erwarten<br />

oder möchte er gerne einige dieser Beziehungen, insbesondere im Sektor<br />

FreundInnen/Bekannte stärken. Wenn ja, welche und was kann ihm dabei helfen?<br />

Trotz der geringen Beziehungsgewichte scheint er nicht prinzipiell distanziert zu sein:<br />

seine Lebensgefährtin, seinen Vater und seinen Sohn hat er deutlich im inneren<br />

Horizont platziert, ebenso einen Freund, der auch Beziehungen zu seinen nahen<br />

Familienmitgliedern unterhält.<br />

Zudem kann thematisiert werden, dass er keiner Clique angehört, weder von<br />

Freunden, noch von KollegInnen. Daraus resultiert die geringe Dichte im Sektor<br />

FreundInnen/Bekannte. Eine Clique von (nicht drogensüchtigen) Personen kann<br />

Geselligkeit und emotionalen Rückhalt bieten. Im Falle einer gemischten Clique<br />

können auch vielseitigere Rückmeldungen durch Beziehungen zu Frauen erwartet<br />

werden – aktuell gibt Albert nur eine isolierte, sehr entfernte Beziehung zu einer Frau<br />

an.<br />

Auffällig ist die fehlende Beziehung seiner Lebensgefährtin zu seinem Vater. Diese<br />

beiden sind die zentralsten und nächsten Personen in Alberts Netzwerkkarte und<br />

gehören dem gleichen Sektor Familie an. Hier stellt sich die Frage, ob eine<br />

Beziehung gewünscht ist und wenn ja, woran das bislang gescheitert ist. Hier bietet<br />

sich eine Reihe von Hypothesen an, die mit Albert besprochen werden können und<br />

deren Überprüfung das Verständnis von Alberts Lebenswelt und Handlungsoptionen<br />

erweitert: Die Beziehung zum Vater kann positiv eng sein, weil dieser die abwesende<br />

Mutter ersetzt hat 36 . Es kann aber auch bedeuten, dass Albert keine Abnabelung von<br />

einem Vater gelungen ist, der über die Beziehungen zu Alberts engsten Freunden<br />

Kontrolle ausübt. Möglich ist aber auch, dass ebendies keine negativ bewertete<br />

Kontrolle darstellt, sondern gegenseitige Hilfe möglich macht.<br />

36 Das Fehlen der Mutter ist bei korrektem Einsatz des Instruments bereits bei der Erstellung der<br />

Netzwerkkarte thematisiert worden.<br />

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