NWK-Masterthesen - pantucek.com
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8.3. Zwischenfazit: Wie kann eine gutes Netzwerk aussehen?<br />
Roland Stork<br />
Aus den Feststellungen in den Kapiteln 2 und 3 und in den Kapiteln 8.1. und 8.2.<br />
lassen sich für die Interpretation die nachfolgenden Aussagen zu einem „guten“<br />
Netzwerk ableiten. Das Wort „gut“ wird hier in Anführungsstrichen gesetzt, um zum<br />
Ausdruck zu bringen<br />
- dass damit eine normative Aussage verbunden ist, die sich an den aktuell und<br />
in unserer Gesellschaft gegebenen Erwartungen von Normalität orientiert,<br />
dazu wurde in Kap. 8.1. ausführlich Stellung genommen<br />
- dass das, was aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen als für den<br />
Durchschnitt als „gut“ erkannt wird, für jede/jeden EinzelneN zutreffen kann,<br />
aber nicht zutreffen muss; so kommen einige mit nur drei Bekannten zufrieden<br />
durchs Leben, während andere auch mit einem großen Netzwerk nicht<br />
genügend Unterstützung und Rückhalt finden<br />
Es handelt sich also um Anhaltspunkte, nicht um sichere Erkenntnis.<br />
Eine „gute“ <strong>NWK</strong> enthält üblicher Weise<br />
- je nach Alter der/des Befragten die engsten Familienmitglieder: Vater, Mutter,<br />
Kinder, (Ehe-)PartnerIn/LebensgefährtIn; diese sollten im inneren Horizont<br />
(Nähewerte 7-9) zu liegen kommen, andernfalls fehlen mit diesen Personen<br />
wichtige Rollen und damit üblicher Weise erwartbare<br />
Unterstützungsleistungen, die nur schwer durch andere Personen ersetzbar<br />
sind (vgl. Kap. 3.2.)<br />
- viele Knoten in den Sektoren Familie, FreundInnen/Bekannte, KollegInnen<br />
(abgesehen von Extremformen, in denen der Netzwerkerhalt evtl. sehr<br />
aufwändig wird, >50 Kontakte)<br />
- nahe stehende Personen gleichmäßig im Sektor FreundInnen/Bekannte wie<br />
auch im Sektor Familie; dadurch verringert sich die Dichte des Netzwerks, die<br />
im Sektor Familie – im Fall von Cliquen auch im Sektor FreundInnen/Bekannte<br />
– hoch sein kann, und das Netzwerk schafft damit die Möglichkeit für<br />
vielfältige(n) Informationen/ Rückhalt für Ego und Rückmeldungen an Ego<br />
(vgl. Kap. 2.3. und auch Pearson 1997:228)<br />
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